Seufz. Wo soll ich anfangen..
Ich will euch in diesem Blogpost erzählen, wie es mir so geht mit meinem fehlenden Internet-Erfolg und wieso ich mich jetzt gegen Patreon entschieden habe…
Ihr wisst ja, dass ich im Hotel arbeite und transkribiere. Ab dem 01. Oktober habe ich noch einen weiteren Job, der noch mehr Zeit einnehmen wird. Nämlich mindestens 4 Stunden pro Tag. Ein Teilzeitjob, bei dem ich richtig sozialversichert bin und jeden Monat sicher den Betrag verdiene, den ich brauche. Beim Hotel war es ja so, dass man nie sicher sein konnte, ob man nun sechs Schichten oder nur drei bekommt.
Gleichzeitig ist es aber auch ein Job, der mir viel Zeit und Energie rauben wird, die ich nicht mehr für meine kreativen Projekte nutzen kann. Um genau das zu verhindern, habe ich ja einen Patreon-Account eröffnet. Ich hatte die Hoffnung, durch Patreon und meine anderen kleineren Jobs genug Geld zusammenkriegen zu können. Aber es hat nicht geklappt. Vielleicht war es dumm, mit 5000 Abonnenten einen Patreon-Account zu eröffnen.
Ich bin traurig über diese ganze Sache. Und dass ich jetzt einen richtigen Job haben werde, gibt mir das Gefühl: Mein Ziel ist gescheitert. Ich habe in den letzten zwei Jahren erfolglos versucht, YouTube, Blog und Instagram zum Wachsen zu bringen und damit Geld zu verdienen. Bis Mai hatte ich ja nicht mal einen Minijob, also mehr als genug Zeit! Aber ich hab es nicht geschafft. Immer wieder habe ich Pausen auf den einzelnen Plattformen eingelegt, war zu inaktiv und vielleicht auch nicht toll genug. Ich hab es verkackt!!!!!
Das ist mein ehrlicher Gedanke. Egal ob er nun stimmt oder nicht…
Ich bräuchte einfach mehr Zeit. Die ich nicht habe. Das ist das unfaire an Patreon. Leute wie Frannerd, die schon genug Follower haben, um von Klicks und Kooperationen leben zu können, bekommen monatlich 5000$ (!!!!!!!) auf Patreon. (Nicht, dass ich ihr das nicht gönnen würde, ich bin ja sogar selbst ihr Patron!) Und kleine Accounts wie ich, die das Geld und damit die Zeit bräuchten um erstmal groß werden zu können, kriegen 50$ :-/ Und das ist natürlich UNENDLICH LIEB VON EUCH, aber leider reicht es nicht aus.. 🙁
Ich habe überlegt: Vielleicht sollte ich aufhören und – sollte ich jemals 20 000 Abonnenten erreichen – nochmal neu starten. Wenn ich es dann noch will.
Und ich habe überlegt: Vielleicht ist es ja Schicksal, dass es in diesen zwei Jahren nicht geklappt hat. Vielleicht soll ich YouTube, Blog usw. nicht als Job haben, sondern nur als Hobby… Vielleicht würde es mir sogar besser gehen, wenn ich irgendeinen normalen Job hätte und diese Sachen nur als Hobby machen würde…
Oder vielleicht soll ich erst Erfolg damit haben, wenn ich mein Ding gefunden habe und mich nicht mehr nach dem richte, was andere vielleicht sehen wollen.
Ich hatte von Anfang an das Ziel im Hinterkopf (oder vielleicht auch im Vorderkopf), davon leben zu können. Aber vielleicht war genau das der Fehler. Vielleicht konnte ich deswegen nie genau das machen was ich wollte. Und hatte vielleicht genau deswegen keinen Erfolg. Ganz oft werden Leute nämlich erfolgreich mit dem, was sie lieben: Sie üben einfach ihr Hobby aus und zufällig lieben es die Leute und zufällig können sie auf einmal, ohne es je geplant zu haben, davon leben.
Wenn ich daran denke, ab jetzt die Dinge so zu machen, als wären sie nur meine Hobbys… da wird mein Herz ganz warm.
Andererseits frage ich mich, ob ich das überhaupt kann! Ob ich den Wunsch, davon leben zu können, jemals aus meinem Hinterkopf verbannen kann! Denn es hat einfach so viele Vorteile, wenn es klappen würde! Ich könnte selbstständig von Zuhause aus arbeiten, was heißt, ich könnte nach Schweeeeden gehen! Und natürlich könnte ich meine liebsten Tätigkeiten als Beruf ausüben.
Egal…
Ich versuche, die negativen Gedanken nicht überhandnehmen zu lassen. Ich versuche mir zu sagen, dass ich jetzt lockerer sein kann, machen kann, was ich will… Und dass mein Teilzeitjob angenehm sein wird und mir trotzdem noch genügend Energie bleiben wird, für das hier…
Ich drücke euch ?
Wenn ihr mein Geschreibsel nicht mehr verpassen wollt – folgt mir auf BLOGLOVIN’ oder Facebook !
Cora
Ach Ingrid ? lass dich nicht entmutigen! Vielleicht hilft dir das mit dem Job ja, dir weniger Druck zu machen dass es mit YouTube etc klappen MUSS und macht dir den Kopf frei…und so kommen dann ganz viele neue Ideen und dann ja auch vielleicht DAS Ding? Ich glaube dass es dir gut tun wird, genau weil du schreibst, dass du dich gut fühlst bei dem Gedanken das jetzt stressfrei als Hobby zu machen. Und du musst ja den Gedanken auch nicht vollständig loslassen! Im Hinterkopf kann er ja gerne bleiben, als langfristiges Ziel. 🙂
Ingrid Cat
Liebste Core <3 Vielen Dank für deine Worte! Jaa, ich hoffe wirklich, dass es solche positiven Auswirkungen haben wird! Das wäre schön... ??
bafl
Liebe Ingrid, ich glaube nicht, dass du dich von deinen Zielen verabschieden solltest, nur weil du einen anderen Weg wählst. Vielleicht hilft der Hoteljob euch dabei, dass es mit schweden klappt…vielleicht nimmt der neue Job dir den Druck und du produzierst wieder mehr Videos usw – ich denke, du hast eine tolle, kleine community und vielleicht passt das auch besser zu dir als 100.000 zuschauer zu haben, die es aber dann nicht immer gut mit einem meinen.
Grundsätzlich glaube ich, dass man für eine Selbstständigkeit extrem gut organsisiert sein muss und man sich auch gut selbst motivieren können muss und oft widerspricht sich das genau mit dem künstlerischen denken und leben von Künstlern und niemand sollte sich dauerhaft verbiegen. Kennst du die Bücher von John Strelecky? Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, die Aussagen aber wirklich toll.
Ingrid Cat
Hey!
Danke für deinen Kommentar ? Jaa, ich glaube auch, dass eine Riesen Community nicht zu mir passen würde… Vielleicht finde ich ja jetzt einen Weg, nicht mega erfolgreich sein zu müssen, aber trotzdem weitermachen zu können und zufrieden zu sein. Jaa, selbstständig sein ist schwer! Und Künstler sein war schon immer schwer. Aber jeder Künstler hat auch das Bedürfnis, von seiner Kunst leben zu können :-/ Egaaal, man muss Geduld haben und bis es evtl. klappen sollte, andere Jobs machen! So ist das eben. (Es kommt mir vor als würde ich voll den Mist schreiben ^^)
Von Strelecky hab ich noch nichts gelesen, kannst du mir ein bestimmtes Buch empfehlen?
Ich drück dichhh ?
Kathrin
So wie angekündigt bin ich jetzt hier in den Kommentaren angekommen 😉
Mit Aufgeben hat das meiner Meinung nach nichts zu tun, Eigentlich im Gegenteil. Es ist doch eine vernünftige Entscheidung, wenn es dir finanziell nichts bzw. nicht genug bringt, dich von diesem Projekt zu trennen und in die erfolgreicheren zu investieren, d.h. Blog und YouTube. Da wäre doch jedes Start-Up-/Business-Beratungsunternehmen stolz 😀 Nein, ganz ehrlich, ich habe von solchen Dingen keine Ahnung, aber ich denke, wenn man „im Internet“ erfolgreich sein will, funktioniert das nicht nur, indem seiner Leidenschaft folgt, sondern es steckt ein ausgegorener Businessplan dahinter. Und da kann mir auch niemand etwas anderes erzählen.. Ich muss sagen, mir fällt es immer etwas schwer, Aussagen á la „Huch, ich habe das nur für mich gemacht und hätte nie gedacht, dass es so viele Leute interessiert“ zu glauben. Natürlich mag das für den Anfang gestimmt haben, aber spätestens wenn, wo auch immer, der „Content“ immer regelmäßiger, abgestimmt, thematisch sortiert usw. kommt, glaube ich nicht mehr, dass man überhaupt nicht den Wunsch hat, dass das ganze irgendwie erfolgreich wird.
Was möchte ich damit sagen? Es ist keinesfalls naiv oder dumm, dieses Ziel zu haben. Es ist schlicht und ergreifend erfrischend ehrlich.
Daneben glaube ich nicht, dass deine Entscheidung jetzt etwas mit Aufgeben zu tun hat. Ich kann mir im Gegenteil vorstellen, dass die Entscheidung sehr vernünftig ist. Wir kommen ja alle nicht darum herum, zu arbeiten und Geld zu verdienen und wenn du diese Möglichkeit mit dem neuen Job zuverlässig hast – umso besser! Das Gefühl, nach Hause zu kommen und alles geschafft zu haben, was man schaffen MUSSTE, ist doch super! Dann hast du nämlich – ohne jeden Druck – die Möglichkeit, dich mit den Dingen zu beschäftigen, auf die du Lust hast. Und finanziell abgesichert bist du nebenbei auch. Vielleicht wird die erste Zeit zunächst sehr anstrengend, aber wenn du den Rhythmus dann raus hast, wird das auch sicher klappen!
Achso, und klein sind deine Accounts ja übrigens auch nicht! Über 3.000 Menschen (Instagram), die einem zuschauen und folgen, sind schon ein paar mehr als „frühere Bekannte, die mich über Facebook bei Instagram fanden“ 😉
Also: Einach weitermachen 😉
Liebe Grüße an dich <3
Ingrid Cat
Haaach liebste Kathrin! Dein Satz, „Es ist schlicht und ergreifend erfrischend ehrlich.“, dazu möchte ich sagen: Ich finde es irgendwie traurig, dass niemand seine Ziele und die dazugehörigen „Struggles“ so richtig offenlegt… Also wie soll ich sagen? Es gibt z.B. YouTube Accounts, da habe ich das Gefühl, die haben ganz ähnliche Ziele wie ich. Aber tun so, als wäre es ein reines Hobby, als wäre ihnen das Finanzielle und so ganz egal, ach ich kann nicht richtig erklären was ich meine! Aber ich verstehe deinen Gedanken, dass das „Huch, ich habe das nur für mich gemacht“ vielleicht gar nicht echt ist.
Hach und was du noch geschrieben hast, mit dem „nach Hause kommen und alles geschafft zu haben“ und soo, das hat mich gerade richtig motiviert <3 Ich hoffe wirklich ganz arg, dass mir der neue Job nicht zu sehr die Energie nimmt! Man sitzt 4 Stunden lang vor dem Computer und tippt Sachen ab, ich weiß nicht ob das mich vielleicht sehr anstrengt. Man kann den Job auch gar nicht 8 Stunden am Tag machen (nur 4 oder 5), weswegen ich auch ein bisschen Angst habe, wie anstrengend es wird. Aber ich werde euch berichten ?
Und ich freue mich soooo sehr, dass ihr dabei seid, meinen Weg mitverfolgt und mit euren Worten für mich da seid ?
Liebe ?
t i l d e
Liebste Ingrid,
so viele Gedanken – ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Erst einmal möchte ich dir gerne sagen, dass du nicht gescheitert bist! Du hast es versucht und es hat nicht sofort geklappt – man scheitert erst, wenn man es gar nicht erst versucht und sich immer nur fragt „was wäre wenn?!“. Ich glaube tatsächlich auch, dass der Erfolg den du dir gewünscht hast, nicht eingetreten ist weil du dich wahrscheinlich immer öfter gefragt hast: „Was wollen die Leute sehen? / Was würde mir mehr Abonnenten bringen? / Womit kann ich mehr Geld verdienen?“ und dich nicht mehr darauf besinnt hast was DIR eigentlich Spaß macht und worauf DU Lust hast. Ich denke auch, dass es nicht der richtige Weg ist, wenn man krampfhaft versucht erfolgreich mit etwas zu sein. Dass dir beim Gedanken es nur noch als Hobby zu machen warm um‘s Herz wird, ist das sichere Zeichen das du gerade genau das richtige tust und du diesen Weg erst einmal verfolgen solltest und einfach den Spaß an den ganzen kreativen Sachen wieder findest!
Außerdem möchte ich dir noch sagen, dass ich deinen Content immer super fand/finde. Am liebsten mag ich es, wenn du Probleme ansprichst die uns alle betreffen oder die wir auch selbst kenne – Themen wie: Selbstbewusstsein, Selbstliebe, Selfcare oder Zukunftsangst. Und dazu natürlich deine wunderbaren Laber-Videos (wie du sie immer so schön nennst). Ich hoffe du findest wieder deinen Weg und deinen Spaß! Ich freue mich jedenfalls sehr auf neue Beiträge und Videos von dir – egal worüber!
Wünsche dir einen super feinen Herbsttag ?????