Am Samstag gehe ich zufrieden und erfüllt schlafen.
Sonntag wache ich auf und alles ist schwarz.
Ich gehe auf den Balkon, weil der immer hilft.
Aber die Bäume sind mir auf einmal ganz fremd. Hier zu sitzen ist mir ganz fremd. Und Ich selbst bin mir ganz fremd. Ich spüre mich nicht. Da ist nur leer in mir.
Und dann kommen die Gedanken. Oder waren die Gedanken zuerst da?
Warum lebe ich? Was mach ich hier? Es ist nicht schön hier. Ich will meine Augen schließen. Wie lange denn noch? Auf dieser tollen Welt. Sie mag wunderschön sein, aber für mich ist sie nichts. Weil in mir drin irgendwas kaputt ist. Und ich kann es nicht reparieren. Medikamente können es nicht reparieren und die Psychotherapie ebenso wenig. Wieso gibt es sowas?
Ich wollte heute etwas anständiges für euch schreiben. Was interessantes. Aber ich kann meine Augen kaum offen halten. Lebens-müde bin ich. Die Worte kommen nicht. Ich kann nicht schreiben. Was kann ich denn?
Ich bin ein Versager.
Mein Freund sagt, ich bin kein Versager.
Aber Wikipedia ist meiner Meinung.
„Versager bezeichnet als Schimpfwort einen Minderleister.“
„Minderleister ist eine abwertende Bezeichnung für Personen, die in ihren Leistungen unter ihren Möglichkeiten bleiben.“
Schwermütig stehe ich auf und gehe ins Schlafzimmer. Ich will mich im Bett verkriechen. Mein Schatz ist dort. Als er mich sieht, legt er seinen Laptop weg. Er nimmt mich zu sich, kuschelt mich in die Decke und in sich selbst ein. Alles ist warm und weich.
Hier muss ich nichts können, nicht funktionieren.
Ich kann mich fallen lassen… und einfach nur sein.
Denn er passt auf mich auf.
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