Montag | Meditieren
Warum ist alles so komisch. Ich weiß gar nicht mehr, worüber ich schreiben soll, obwohl über 50 Entwürfe in meinem Schreibprogramm auf mich warten. Themen gibt es genug, aber nichts davon berührt mich gerade. Irgendwelche Selbstliebe und Selbstbewusstseins Tipps kann ich gerade nicht geben, weil.. mir nicht danach ist.. Ich fühle mich zu leer und zu kaputt um anderen helfen zu können. Andere Themen wiederum, mit denen ich mich gerne beschäftigen würde, strengen mich viel zu sehr an, z.B. Meditation. Oder soll ich es nochmal probieren? Vielleicht klappt es ja diesmal. Es ist so, dass ich schon seit einigen Jahren vom Meditieren absolut überzeugt bin, es aber nicht auf die Reihe kriege, regelmäßig zu meditieren. Immer wieder schaffe ich es ein paar Tage und Wochen lang – und in dieser Zeit tut es mir auch richtig gut – aber höre dann wieder auf. Weil es so anstrengend für mich ist. Man könnte meinen, sich hinzusetzen und auf den Atem zu achten, sei pipifax. Nein ist es nicht, es ist für mich fast das Schwierigste überhaupt. Aber ich will endlich weitermachen, ich MUSS weitermachen, um mich weiterzuentwickeln und meine innere Ruhe und Zufriedenheit zu finden. Ich hab schon überlegt, eine Challenge zu machen, da Challenges bei mir meist gut funktionieren. Wie die Lese-Challenge, seit der ich bereits 2 Bücher gelesen, gestern mein drittes angefangen und wieder richtig Spaß dabei habe. Ich brauche auch einfach jemanden, der mitmacht. Dann ist es einfacher.
Donnerstag | Einsam im Café | Meine Träume
In manchen Cafés kommt man sich richtig dumm vor, wenn man alleine da rumsitzt. Ich kann gar nicht genau sagen, warum es bei manchen toll ist und bei manchen blöd. Vielleicht weil ich hier die einzige bin, die alleine rumsitzt, es lauter ist als in meinem Lieblingscafé und eher die Atmosphäre entsteht, „hier ist was los“ oder „das ist ein Treffpunkt für Freunde und Gespräche“? Da fühle ich mich schon dumm, wenn ich mitten in den ganzen redenden Leuten mit meinem Laptop sitze und schreibe. Es ist als würde das Café zu mir sagen: Hey du, keine Freunde oder was? Will sich niemand mit dir treffen und deswegen sitzt du hier alleine rum?! Du arme…
Oh mannn. Aber ich will doch hier alleine rumsitzen. Aber nicht wenn alle anderen nicht alleine rumsitzen. Hahaha.
Ich bin schon so ein Mensch, der vom Drumherum stark beeinflusst wird. zB hasse ich es, in einem Café oder Restaurant zu sitzen, in dem sonst niemand ist oder in dem nur eine Person sitzt. Ich kann gar nicht sagen warum genau. Der Ort kommt mir dann verlassen, ungemütlich und ungeborgen vor. Da kann ich mich nicht reinkuscheln. Ich würde gerne wissen ob es irgendeiner Person auf der Welt genauso geht. Ich hab nämlich noch nie jemanden getroffen.
Und auf der Suche nach dem perfekten Café bin ich noch immer. Werde ich es jemals finden? Immer wieder gehe ich auf die Suche – wie jetzt, im Mamalicious – und komme dann doch wieder zurück zu meinem Lieblingscafé. Aber auch das ist nicht perfekt. Ich schildere euch mal das für mich perfekte Café:
Der Stil des Mobiliars ist so wie in einem Balzac Coffee: Nur kleine, runde Tische mit diesen bestimmten Stühlen und ab und zu gemütliche Sessel. Dunkles Holz. Überall hübsche bunte Lampen. Auf jedem Tisch Schnittblumen.
Es hat eine größere Fensterfront, vor der ca. 5 kleine Tische mit dazugehörigen Stühlen stehen. Von dort kann man auf eine belebte, breite Straße blicken, auf der immer etwas passiert: Passanten laufen vorbei, sitzen irgendwo herum, auch Bäume und Vögel sind zu sehen. An der linken Wand stehen dieselben kleinen Tische nebeneinander, so dass es einladend wirkt für einzelne Personen, die Zeitung lesen oder Geschichten schreiben wollen. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich eher gemütliche Sessel und niedrige Tische zum chillen. An den Wänden gibt es viele Bücher, die man sich schnappen kann, um darin zu schmökern. Und das Café ist ein bisschen verwinkelt, sodass weiter hinten noch verstecktere Plätze sind, zum Sichverstecken und in Ruhe lesen. Hach wo gibt es dieses Café???? Woooo? Muss es noch erbaut werden? Braucht jemand meine architektonischen Pläne??? Ich geb sie euch gerne. Oder gebt mir Geld, damit ich eins bauen kann.
Meine heimliche Idee ist ja, irgendwann ein Café zu besitzen und nach meinen Therapie-Sitzungen immer dort umsonst Latte Macchiato trinken zu gehen, Blog zu schreiben und mich mit den Kellnern, die meine besten Freunde sind, hinzusetzen und zu lachen.
Hachja, ich frage mich ob irgendeiner meiner „Träume“ in Erfüllung geht. Das mit dem Café ist kein richtiger Traum, meine einzigen richtigen Träume sind Schriftstellerin und Psychotherapeutin zu werden. Aber das mit dem Café ist so ein kleiner Traum, falls ihr wisst was ich meine. Ein weiterer kleiner Traum ist es, irgendwann mal mit meinem Schatz in einem kleinen, gemütlichen Häuschen am See oder an solchen Dünen zu leben (wie in dem Film Ghostwriter).
Dort ganz viel zu schreiben, vielleicht auch einen Roman und jeden Tag das Wasser zu genießen.. zu meditieren.. und glücklich zu sein. Da haben wir vielleicht auch einen Hund, der immer im Wasser rumtollt. Der ganz ganz süss und verkuschelt ist. Eventuell bauen wir unser Gemüse und unsere Gewürze selbst an, haben eine wunderschöne beblumte Terrasse und vielleicht auch ein paar Hühner mit Kücken. Verbringen ganz viel Zeit draußen und sind sehr aktiv.
Ist es nicht überaus spannend, nicht zu wissen, wie das eigene Leben später aussehen wird? Ein bisschen zu spannend vielleicht. Alles könnte passieren. Ich könnte in einem anderen Land landen, zB Schweden oder Dänemark. Oder England. Oder ….. in NEW YORK??? (Meine absolute Lieblingsstadt, falls ihr das noch nicht wusstet). Ich könnte an einem einsamen See landen oder auch mitten in einer Großstadt. Ich könnte Psychotherapeutin werden oder auch nur Schriftstellerin. Vielleicht auch nur Psychologische Beraterin. Vielleicht auch gar nichts davon. Ich könnte mit meinem jetzigen Freund zusammensein, heiraten, ein Kind bekommen, aber es könnte auch passieren, dass jemand ganz Neues an meiner Seite ist, den ich jetzt noch gar nicht kenne. Dieser Gedanke ist seltsam. Ich will niemand anderen. Aber ich weiß, dass man nie wissen kann.
So inzwischen ist das GANZE Café voll und ich bin die EINZIGE die alleine ist.
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Ich mag das nicht!!!!!! Und ich kann nichts dagegen tun, dass ich es nicht mag. #heulsmiley Warum sind Menschen eigentlich so selten alleine unterwegs? Oder seht ihr oft Leute alleine? Gehen sie nur weg um sich mit Leuten zu treffen und würden sonst daheim bleiben? Macht es ihnen keinen Spaß, alleine in ein Café zu gehen. Jemand sagte mal zu mir, er würde voll gerne mal alleine in ein Café gehen, sich einfach hinsetzen und was lesen, er würde sich aber ganz komisch dabei vorkommen und es deswegen nicht tun. Ist das vielleicht bei vielen Menschen so? Ja ich glaube schon. Ich glaube auch, dass viele – so wie ich früher – nicht alleine sein können..
Das Dumme ist, dass es hier gerade auch kein Wlan gibt. Und das brauche ich eigentlich, weil ich wollte was an meinem Blog machen. Ich will gehen. Aber jetzt hab ich kein Geld mehr um in ein weiteres Café zu gehen hahahaha. Und draußen regnet es. Und heim will ich auch nicht. Solche Probleme sollte man haben oder.
Was mach ich denn nun?
Sonntag | Weniger Energie als die anderen
Zum ersten mal denke ich darüber nach, dass ich mich einfach akzeptieren könnte, so wie ich bin. Damit meine ich eine ganz bestimmte Sache: Die Überforderung während dem Treffen von Menschen und die Energielosigkeit danach.
Bisher habe ich mich für diese Eigenschaft gehasst. Ich dachte: Was ist das. Das bin nicht ich. So war ich früher nie. Was macht die Depression mit mir.
Aber auf einmal denke ich: Es ist doch gar nicht so schlimm…?
Dann bin ich jetzt eben jemand, der nicht so oft Freunde trifft, sondern nur alle 2 Wochen. Dann bin ich eben jemand, der nach einem Treffen völlig fertig ist, als wäre er eine Woche lang Marathon gelaufen. Ist doch egal. Dann liege ich eben am nächsten Tag nur Zuhause rum und entspanne. Lese ein Buch, schaue eine Serie und kuschele mit den Katzen. Wieso darf man nicht völlig fertig und müde sein? Es beginnt nur dann zu einem Problem zu werden, wenn ich es negativ bewerte.
Ich bin eben zu einer Katze geworden.
Dafür muss ich mich nicht verurteilen. Und ich muss es auch nicht schlecht finden. Kätzchen spielen eigentlich sehr gerne, rennen herum wie die Verrückten, aber danach brauchen sie ihre Pause. Und niemand hindert sie daran. Niemand denkt schlecht über sie, dass die Süssen so viel schlafen und schlafen. Mein Kätzchen liegt gerade auf meinem rechten Fuß, atmet mit geschlossenen Augen ruhig vor sich hin… ist einfach nur friedlich und lieb. Darf ich nicht einfach das Gleiche tun? Doch.
Irgendwie ist das ein erlösendes Gefühl.
Ich habe eben weniger Energie als andere. Ich kann nicht mehr ständig unterwegs sein. Ich kann nicht mehr 100 Freunde haben und treffen. Ich bin eben so. Und das ist ÜBERHAUPT NICHT SCHLIMM. 🙂
Das tut gut.
Danke, ich selbst, dass du mir das endlich gezeigt hast. Und wenn andere dumm über mich denken, dann soll mir das egal sein, denn dann wissen sie überhaupt nichts über mich.
Hach.
Ein schönes Wochenende. Ein schöner Tag.
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