Hello meine Mäuselchän. Ich bins.
Wisst ihr, immer wieder überrascht es mich, wenn ich hier einen Kommentar bekomme. Immer wieder denke ich: Jemand liest was ich hier schreibe?? WIESO? ^^ Und dann stelle ich mir vor, wie jemand extra meinen Blog aufruft, um zu schauen, ob ich was Neues geschrieben habe, so wie ich es bei meinen Lieblingsblogs tue. Und bei der Möglichkeit bekomme ich ein ganz schönes Gefühl.
Das Hundethema. Zwei von euch, Nadine und Pierre, haben mir geschrieben, dass ich auf mich hören soll, auf mein Gefühl, auf meine Intuition und dass ich der Beschützer von Anouk bin. Die Leute dort auf dem Hundeplatz (siehe letzter Blogeintrag) hatten eher so die Einstellung: Ich darf nichts machen, weil sonst unterstütze ich ihre Angst, ich soll eher so tun, als wäre es eine ganz normale Situation. Ja, das mag vielleicht bei vielen Situationen die richtige Herangehensweise sein. Aber inzwischen hab ich viele Videos von guten Hundetrainern angeschaut, viel gelesen und gemerkt: Die lassen auch nicht alles mit ihren Hunden machen! Wenn ein Hund z.B. unangeleint zu ihrem angeleinten Hund kommt, lassen sie ihn gar nicht erst ran, sondern stellen sich vor ihren Hund und schicken den anderen Hund weg!
In einem anderen Video sagte eine Hundetrainerin, dass auch in der Hundewelt Benimmregeln eingehalten werden sollten. Und wenn man sieht, dass ein fremder Hund Angst hat oder in Ruhe gelassen werden will, dann RUFT MAN SEINEN HUND ZURÜCK! (Vielleicht könnte man auch mal zwei Sekunden warten, bevor man ihn ableint, um zu checken, was für Hunde überhaupt auf der Hundewiese sind.)
Und wenn man dann seinen Hund zurückruft und er hört nicht, dann mache nicht ICH etwas falsch, wenn ich das Bedürfnis habe, Anouk zu beschützen, sondern der verdammte andere Halter!!! Er hat einen Hund, der andere nicht begrüßt, bedrängt UND nicht hört. Und ich soll meine Anouk da nicht beschützen dürfen und sie da fünf Minuten vor ihm wegrennen lassen? WIESO? Wieso sollte ich zulassen, dass sie gejagt wird, wenn sie es eindeutig nicht will! Muss sie sich etwa daran gewöhnen, gejagt zu werden? Und dass Hunde wie wild auf sie zurennen? Muss sie mit jedem Hund spielen, dem sie begegnet?
Ich bin gerade so wütend! Weil ich mich so dumm fühlte und so hilflos und die anderen Halter so erfahren taten, dabei waren IHRE Hunde dumm!!! (Naja, bzw. sie selbst waren dumm.)
Ich erzähle euch mal, was ich jetzt alles herausgefunden habe.
Es ist nicht normal, dass ein Hund wie eine Rakete auf einen anderen Hund zuschießt und ihn sofort anrempeln oder jagen will. Die höfliche Hundebegrüßung erfolgt so: Zwei Hunde laufen in einem leichten Bogen aufeinander zu, beschnuppern dann ihr Hinterteil (aber auch nur wenn beide einverstanden sind) und entscheiden dann, ob sie weiteren Kontakt haben wollen. Eine kurze Hundebegegnung hört nach dem Schnuppern auf und beide Hunde gehen wieder ihrer Wege.
Wenn Anouk nun nicht mal das Schnuppern zulassen möchte (und dazu hat ein Hund das Recht!!!!), dann hat der andere Hund erst recht nicht die Erlaubnis, sie zu jagen!!! „Er will sie nur jagen und mit ihr spielen“, ja schön für ihn, wenn mein Nachbar nur mit mir spielen will, hat er mich trotzdem vorher zu fragen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Der eine Halter, dessen Hund Anouk als erstes jagte, der aber nicht so schlimm war, meinte so „ich hab mich schon gewundert, dass er nicht gleich losgerannt ist, als ihr reinkamt“. Oh mann! Er weiß also, dass sein Hund das immer macht, holt ihn aber weder zurück, als wir reinkommen, noch als er auf Anouk losrennt?
Dass es eine Hundewiese ist, ist egal. Zuerst dachte ich: Ja okay, vielleicht gibt es ja auf Hundewiesen keine Regeln und jeder Hund muss „jagbar“ sein 😛 Und ja, so denken wahrscheinlich die meisten Hundehalter. Aber wieso sollte es für einen Hund einen Unterschied machen, ob wir nun auf irgendeinem freien Feld sind oder ob wir auf einer Hundewiese sind. Wenn ein Hund auf der Hundewiese wie wild auf sie zurennt, ohne Begrüßung, ohne zu Schnuppern, ist das für sie genauso bedrohlich und respektlos wie auf dem freien Feld. Also darf ich das nicht zulassen.
Fazit
Inzwischen tut es mir sooo leid, dass wir nichts gemacht haben. Hätte ich sie angeleint, mich vor sie gestellt und den verrückten Hund weggeschickt, hätte sie das Gefühl gehabt, dass ihr bei mir nichts passieren kann! So wurde sie (in ihren Augen) bedroht und drangsaliert und ich stand nur daneben und habe zugeschaut. Ach meine Anouk.
Auf der Hundewiese kann man nie wissen, wem man begegnet. Ab jetzt werde ich sie anleinen, wenn ein neuer Hund dazukommt und erstmal abchecken, wie er drauf ist. Wenn er verrückt auf Anouk zurennt, schicke ich ihn weg. Und wenn ich sehe, dass er respektvoll und ruhig ist, lasse ich Anouk laufen.
Sie kann derzeit nicht mit unruhigen, unberechenbaren Hunden klarkommen, weil sie allgemein viel zu ängstlich ist und sich nicht zu wehren weiß. Sie muss Vertrauen und Selbstbewusstsein lernen.
Übrigens habe ich auch noch gemerkt, wie unterschiedlich die Meinungen zu Hundeerziehung sind. (Wahrscheinlich genauso wie bei Kindererziehung.) Und dass man selbst reflektieren muss und sich die Tipps herauspickt, die einem von seinem eigenen Verstand her richtig vorkommen.
Sagt mir gerne, wenn ihr bei irgendwas eine andere Meinung habt, aber bitte begründet sie dann auch 🙂 Vielleicht habt ihr ja Informationen, die ich nicht kenne. Und dann kann ich auch weiter reflektieren, mich weiter informieren, einen Hundetrainer fragen, usw. Wir wollen übrigens in eine Hundeschule, aber ich hab ein wenig Angst, dass der Trainer ganz anders denkt als ich. Dass er in der Situation auch gesagt hätte: Lass, mach nichts, sonst bestärkst du ihre Angst. Wie erkennt man einen guten Hundetrainer? Aber jetzt weiß ich ja schon ein wenig besser, was meine Meinung und Herangehensweise ist.
Ich freue mich auf eure Kommentare! ?
PS: Diesen Text hab ich schon vor ein paar Tagen geschrieben. Heute, am 01.08. hatte ich schon mein erstes Hund-Wegschick-Erlebnis, von dem ich euch bestimmt bald berichte 🙂
PPS: Die Bilder können ja nicht immer zum Text passen 😛
love // Cat
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Erika
Ich habe zwar keinen Hund aber ich kann das verstehen! Ist wie wenn man damals mit den Kinderwagen spazieren war und ein Fremder meinte da hinein zu schauen! Obwohl man das nicht erlaubt hat! Das hat mich auch dann geärgert! Dein Hund kann sich mit Leine leider nicht so wehren das nutzen leider die anderen Hunde aus! Du machst das richtige!
Karla Schnikow
Hallöchen:)
Also ich habe zwar momentan keinen Hund, aber wir hatten mal einen. Ich finde, du machst das ganz richtig. Wer seinen Hund andere Hunde jagen lässt, ohne das mit dem Halter abzuklären und ohne dass der eigene Hund hört, sollte seine eigend und die Erziehung seines Hundes überdenken. Und vor allem darfst du ängstlich sein, was Anouk angeht. Du bist ja schließlich ihr Rudelführer und hast auch die Aufgabe, Gefahren fernzuhalten. Höre auf dein Bauchgefühl und suche dir die Tips raus, die deiner Meinung nach am besten zu Anouk passen. Du kennst sie ja am besten 🙂
weltwirrwesen
Ach, meine liebe, fürsorgliche Ingrid. Mir wäre bestimmt das gleiche passiert, weil ich mich als Neuling unsicher in der Hundeerziehung gefühlt hätte. Man muss ja erstmal lernen. Ich finde man entwickelt für das eigene Tier ein Gefühl und weiß nach einer Zeit ganz genau, was dem Tier Angst macht und was Spiel ist. Und es ist dein verdammtes Recht so mit deinem hund umzugehen, wie du es für richtig hälst, weil du es am besten kennst. Auch, wenn es am Anfang noch nicht ganz klar ist, was Anouk mag und möchte, so ist es doch nur gut, dass Tier erst einmal beschützen zu wollen als es ins brennende Feuer laufen zu lassen.
Ich finde, du bist eine tolle Hunde-Mami. So reflektiert und fürsorglich.
Ich muss dir noch was erzählen zu Tieren (nicht nur Hunden) und Gassi gehen… ich plan da was. 😀
XXX
Anni
Liebe Ingrid,
ich lese so gerne deine Einträge und freue mich immer, wenn du was neues schreibst. 🙂
Super, dass du jetzt eine Lösung gefunden hast!
Vielleicht gibt es bei der Hundeschule auch so eine Schnupperstunde? Dann kannst du bestimmt erstmal schauen, ob du mit den Ansichten des Trainers übereinstimmst und ob das die richtige Schule für euch ist.
Ganz liebe Grüße <3
Nadine
Liebe Ingrid,
natürlich warte ich immer auf neue Beiträge von dir! 🙂
Ehrlich gesagt gehe ich mit Brego gar nicht mehr auf Hundewiesen oder in Auslaufgebiete, genau wegen den Dingen die du ansprichst. Die Halter fühlen sich dort nicht verantwortlich und lassen ihre hunde grundsätzlich machen, was sie wollen. „Ach, die klären das schon unter sich.“ ALLE Beißereien, in die Brego bisher vermitteln waren, entstanden genau so: ach, lass die mal klären. Darauf habe ich keine Lust mehr, weil teilweise ein ganzes Rudel anderer Rüden kam und auf meinen Brego los ist. Da kann ich auch nicht mehr viel machen und gehe jetzt lieber in ruhige Gebiete oder fahre nach Brandenburg raus oder frage so, wenn ich hier durch Zufall mal liebe Hunde treffe, ob man die ableinen kann, damit sie spielen (was eh selten vorkommt. Erwachsene Hunde spielen eben sehr wenig)
Mit Anouk ist das bestimmt noch was anderes, weil du ihr die Kontakte ja auch geben willst und sie in einem eingezäunten Gebiet auch nur von der Leine kann. Daher finde ich deine Vorgehensweise ziemlich gut. Vielleicht habt ihr ja schon bald ein zwei Hundis, mit denen sie sich besonders gut versteht und mit denen ihr regelmäßige Dates ausmachen könnt 🙂
Gute Hundetrainer erkennst du meistens schon an deren Website: die allermeisten schreiben dort ihre Philosophie und wie sie arbeiten. Für Anouk wäre ein Trainer ideal, der viel mit positiver Verstärkung arbeitet, da sie ja vor allem Sicherheit braucht. Aber ich denke, dass ihr in Hamburg ähnlich wie wir hier in Berlin ganz viele tolle Hundetrainer habt. Falls du dich trotzdem bei einem nicht wohlfühlst, dann wechsle ruhig. Auhc hier würde ich dir raten: höre auf dein Bauchgefühl und ob du wirklich okay findest, wie der Mensch da mit Hunden arbeitet.
Und ich finde es klasse, dass ihr euch jetzt eine Schule sucht 🙂
Mach dir keinen Kopf, dass du jetzt einmal nicht eingegriffen hast. Ich kann verstehen, dass du ein schlechtes Gewissen hast aber du konntest es ja nicht besser wissen. Jetzt weißt du es besser und beschützt deine Anouk noch viel viel besser 🙂
Ganz liebe Grüße aus Berlin
Nadine
Käthe
Besuch doch einmal (ohne Hund) eine Unterrichtsstunde der Hundeschule für die du dich interessierst. Dann kannst du gucken, wie groß die Gruppen sind (bis max. 5, am besten weniger) und wie der Unterricht aufgebaut ist und mit welchen Mitteln gearbeitet wird. Hier gilt auch immer aufs Gefühl hören. Wenn du gefrustet aus dem Unterricht raus oder reingehst, ist das definitiv die falsche Hundeschule für euch. Unser Aussie und meine Schwester lieben es zusammen zur Hundeschule zu gehen- für beide ist es ein toller sportlicher Ausgleich und eine Möglichkeit Gleichgesinnte zu finden.
Viel Erfolg, drück dich!
Sarah
Liebe Ingrid,
eigentlich schreibe ich nicht gerne Kommentare, aber ich wollte das für dich mal ändern. Man vergisst so schnell, wie viel Arbeit, aber vor allem Mut hinter Blog-Einträgen und Youtube-Beiträgen stehen. Ich bewundere dich sehr für deine Ehrlichkeit und Offenheit im Internet, aber vor allem auch für deinen Humor, deine Willensstärke und dafür, wie du deinen Weg meisterst. Ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber du gibst einem Mut und Kraft, seinen eigenen Weg zu gehen und auch mit schwarzen Wolken im Kopf seinen Alltag und sein Leben zu meistern. Danke dafür! <3
Übrigens bist du tatsächlich meine Lieblingsyoutuberin/Bloggerin, und ich gucke sogar mehrmals die Woche nach, ob es neue Beiträge von dir gibt. 🙂 bitte bitte höre nicht auf mit dem was du machst!
Liebe Grüße <3