
Dass ich mich für die „Capsule wardrobe“ interessiere hat zwei Gründe:
Erstens wird meine Faszination für den Minimalismus von Woche zu Woche größer. Ich habe schon zwei Kisten meiner Klamotten ausgemistet (obwohl ich sowieso nicht allzu viel besaß) und ich habe jetzt schon bemerkt, wie gut es tut, seine Klamotten auf einen Blick zu sehen und genau zu wissen, was man denn im Kleiderschrank hat.
Als zweiter wichtiger Grund kommt hinzu, dass ich einfach noch immer nicht meinen Stil gefunden habe. Wann soll das eigentlich passieren, wenn nicht nach 28 Jahren?! Mit „Stil nicht gefunden“ meine ich, dass ich mich nicht 100%ig wohl fühle in meinen Klamotten. Wenn ich in der Stadt herumlaufe und mich in einem Schaufenster sehe, muss ich die Stirn runzeln, anstatt zufrieden zu lächeln. Ich trage Röcke, die mir nicht gefallen, die „mädchenhaft“ und „süss“ aussehen, obwohl ich diesen Stil gar nicht an mir mag. Ich trage jeden Tag langweilige Kombinationen von irgendeiner Hose und irgendeinem Oberteil, was ja nicht schlimm wäre, wäre ich nicht ein so unglaublich „visueller“ Mensch, dessen Augen immer auf der Suche nach Schönem sind.
Schon so oft habe ich versucht, meinen Stil zu finden, mit meiner Kleidung zufrieden zu sein und bin jedes mal gescheitert. Doch jetzt gibt es wieder einen Hoffnungsschimmer in meinem Leben: Die capsule wardrobe. ^^
Was ist eine capsule wardrobe überhaupt?
Kurz gesagt ist es eine minimalistische Garderobe, die aus ca. 37 Teilen besteht. Diese trägt man für drei Monate, während man sich nichts Neues dazu kaufen darf. Daher das Wort „Kapsel“: Wir tun so, als wäre unsere Garderobe in einer Kapsel (Zeitkapsel), die man für eine Saison nicht mehr öffnen kann. Was dazu führt, dass sich sehr schnell herauskristallisiert, welche Kleidungsstücke man wirklich mag und auf welche man eigentlich verzichten könnte.
Die Regeln
Regel #1 Reduziere deine Garderobe auf ein Minimum von 37 Kleidungsstücken.
Dazu gehören Oberteile, Hosen, Röcke, Kleider, Jacken und Schuhe. In diesen 37 Teilen sind nicht mit inbegriffen: Accessoires wie Schals, Gürtel oder Hüte, Sportsachen, Schmuck, Badeanzüge, Pyjamas, Chill-Klamotten und Unterwäsche.
Natürlich müssen es nicht ganz genau 37 Kleidungsstücke sein. Da aber Caroline von un-fancy.com diese Zahl für sich ausgesucht hat, will ich es auch mal damit versuchen.
Regel #2 Trag drei Monate lang nur diese 37 Teile.
Diese drei Monate werden als eine Saison bzw. Jahreszeit interpretiert. Entsprechend der Saison suchst du dir passende Kleidungsstücke aus, beispielsweise Pullis und lange Hosen im Winter, Röcke und T-Shirts im Sommer. Du kannst dir die drei Monate so einteilen wie es für dich Sinn ergibt. Meine Aufteilung sieht so aus: Herbst (September – November), Winter (Dezember – Februar), Frühling (März – Mai), Sommer (Juni – August).
Regel #3 Geh während der Saison nicht shoppen!
Waaas? Drei Monate lang nicht shoppeeeeen??? Werden wohl manche an dieser Stelle denken. Für mich ist das jetzt nichts Außergewöhnliches. Schon oft habe ich (ungeplant) monatelang nichts gekauft, also denke ich… dass ich es überleben werde.
Regel #4 Plane und erstelle deine nächste capsule wardrobe in den letzten zwei Wochen der aktuellen Saison. Denn zu Beginn der neuen Saison darfst du die Kapsel öffnen, Kleidungsstücke entfernen, neue dazulegen oder auch komplett verändern. Anschließend wird die capsule wardrobe wieder für eine Saison geschlossen.
Da ich dieses Experiment im September beginnen möchte, werde ich schon jetzt meine erste capsule wardrobe planen und wahrscheinlich auch ein paar neue Teile dafür kaufen. Ich freue mich schon sehr darauf! Und die endgültige Garderobe werde ich euch natürlich zeigen 🙂
Regel #5 Die Menge, die du für jede neue Saison kaufst, bleibt dir überlassen, aber: Natürlich würde es den eigentlichen Sinn dieses minimalistischen Experiments verfehlen, wenn du deine Garderobe jedes mal von Grund auf veränderst und dir 30 von 37 Teilen neu kaufst.
Deine Garderobe sollte also zeitlose, vielseitige Kleidungsstücke beinhalten, die sozusagen die Basis bilden. Diese Basis wird dann – je nach Jahreszeit – mit unterschiedlichen Teilen erweitert.
Es geht los
Um all meine Klamotten auf einen Blick zu sehen, sind gerade die letzten benutzten Teile in der Wäsche. Morgen, wenn alles getrocknet ist, werde ich anfangen zu sortieren und wenn ich meine 37 Teile (ich hoffe es bleibt bei 37) ausgesucht habe, werde ich darüber berichten.
love // Cat
Hallo Liebes,
dein Experiment finde ich super spannend und werde mich demnächst dransetzen, es auch in die Tat umzusetzen. Ich freue mich schon darauf, viele Schätze in meinem Kleiderschrank zu entdecken, zu sortieren und endlich alles auf einen Blick zu sehen 🙂
Liebe Grüße (dieses Mal aus dem Elternhaus in Thüringen),
Nadine
Mich würde mal interessieren wie das mit dem Waschen geht. Mit so wenig Sachen bringt man doch nie eine Waschmaschine voll. Man kann doch auch nicht weiße T-Shorts mit schwarzen Jeans waschen. Allso muss ich erstmal sortieren. Wenn ich jeden Tag ein Shirt brauche müßte ich entweder mit der Hand waschen oder halb leere Waschmaschinen in Kauf nehmen was meiner Meinung gar nicht geht.
Alsooo, bald kommt ein Fazit zu meiner capsule wardrobe, da erzähle ich so einiges, auch über das Thema Waschen 🙂
Es waren wirklich ein paar Teile zu wenig, mir gingen die Pullis zu schnell aus ^^ aber ich denke, 37 Teile würde schon gehn (Ich hatte ja nur ca. 26)! Denn man hat ja auch Sportklamotten, Schlafklamotten, Chill-Klamotten, die ja nicht zur capsule wardrobe dazuzählen. Und das häuft sich dann schon. Außerdem, wenn man mit jemandem zusammenwohnt, z.B. ich mit meinem Freund (oder wenn man sogar Kinder hat), dann kann man ja die Dinge zusammenlegen und so die Waschmaschine füllen 🙂