Es ist Samstag Abend. Die Hitze ist weggeregnet worden, weswegen es so unfassbar angenehm ist, auf dem Balkon zu sitzen und zu schreiben. Meine Katze sitzt auf der breiten Steinmauer, die mein Geländer darstellt. Und mein Hund liegt halb unter meinem Stuhl, auf der roten Katzendecke. Beim Zusammenleben mit so vielen Kätzchen (Emma, Merle und Ingrid) wird sie bestimmt noch öfters durcheinander kommen. Sie nimmt unser Deckchen, unser Seilchen, unseren gehäkelten Oktopus und will sogar unser Fresschen. Dieses freche Kleine.
Bald ist Essenszeit, es gibt Kartoffelsalat und Rote Bete. Ich liebe Rote Bete über alles. Jürgen und Michelle finden Rote Bete eklig, wie kann das sein?
Wisst ihr waaas, ich war heute im Apple store, weil mein Handy zum millionsten Mal kaputt gegangen ist. Und sie haben mir einfach ein neues iPhone gegeben! Man kann irgendwie nicht herausfinden, wo das Problem liegt. Das Display funktioniert immer wieder nicht, aber es auszutauschen hat auch nichts gebracht. Also hab ich jetzt ein neues iPhone 7 Plus!! Ahh wie ich mich freue! Ich hoffe es hat keine Mängel und hält laaange.
Ich wollte ein bisschen von gestern erzählen. Gestern war nämlich etwas Doofes, was mich doof fühlen lässt. Wir waren mit Anouk auf einem eingezäunten Hundeplatz und zum ersten Mal waren auch andere Hunde dort. Ich will das nur kurz zusammenfassen, was war: Anouk wurde mehrmals von zwei Hunden gejagt, zuerst von dem einen, da war es aber nicht so „schlimm“. Der Hund hörte bald auf und Anouk konnte sich an ihn gewöhnen. Nach einer halben Stunde waren sie Freunde 😀 Und Anouk jagte dann ihn, das sah sooo süss aus und man sah, wie sehr sie das mochte. (Und dass beide Hunde das wollten.) Bei dem zweiten Hund war es dann nicht so toll. Er war viel wilder und hörte so gar nicht auf sein Herrchen. Anouk rannte sooo sehr vor ihm weg, mit eingezogenem Schwänzchen und fiepte wie verrückt. Sie hatte so Angst und ich wollte, dass der Moment aufhörte!! Die anderen Besitzer waren aber „erfahren“ und meinten, dass ich nichts machen soll. Aber meine Anouk! Muss ich denn nicht da sein und sie beschützen, wenn sie Angst hat?!
„Ganz egal, ob ein Mensch meinen Hund bedrängt, ein anderer Hund ihn belästigt […], ich positioniere mich zwischen ihm und der vermeintlichen Gefahr. Ich behalte die „Gefahr“ im Auge, stoppe sie und schicke sie ggf auch weg.“ Stimmt das denn nicht?
Ohhh ich mochte diese Begegnung überhaupt nicht! Und dieses Jagen ging dann drei Mal, bis Anouk kapiert hat, dass, wenn sie sich hinsetzt und ganz klein macht, der Hund aufhört. Der Hund war nicht gefährlich, aber woher sollte ich das wissen? Man weiß doch nicht, wie fremde Hunde ticken. Erkennt man das, wann sie gefährlich sind und wann nicht? Oder bekommt man mit der Zeit ein Gefühl dafür? Dieser hat die anderen Hunde, die lockerer waren, auch ein wenig „gebissen“/“angeknabbert“. 😛
Ich wollte das hier auch schreiben, damit ihr mir vielleicht von euren Erfahrungen erzählen könnt. Und ob ich Anouk in so einer Situation wirklich nicht helfen soll, zum Beispiel, indem ich dem Besitzer sage, er soll seinen Hund zurücknehmen. Ich hab schon öfters von Hundebesitzern so Geschichten gehört, dass sie sowas gesagt haben. Aber wann sagt man es und wann nicht? Sind das Fragen, für die ich in die Hundeschule gehen muss?
Jürgen meinte, dass Anouk lernen muss, selber mit solchen Situationen zurechtzukommen und dass sie ja was dazugelernt hat, nämlich sich hinzusetzen, wenn sie nicht gejagt werden möchte. Aber ich weiß nicht.
Ich hab schon wirklich viel dazugelernt, was Hunde angeht. Aber wenn Anouk mit anderen Hunden zusammentrifft, weiß ich nichts mehr. ? Ich will Anouk dann einfach nur beschützen, damit sie nichts Schlimmes erlebt.
Können (sozial) ängstliche Menschen (sozial) sichere Hunde aufziehen?
Ich habe Angst, dass meine Unsicherheit und meine Art Anouks Angst und Verhalten verstärken. Deswegen denke ich ja auch immer, ich sollte keine Kinder bekommen, weil man sowas immer weitergibt. ?
Auf jeden Fall fühlte ich mich nach diesem ganzen Ausflug richtig dumm. Weil ich nicht wusste, wie ich mich verhalten soll und weil ich Dinge tun wollte, die anscheinend falsch sind. Was wenn wir schuld daran sind, dass sie so ängstlich ist. Wenn wir total erfahren wären und vom Wesen her selbstsicher und stark, vielleicht wäre sie dann jetzt schon anders. Oder vielleicht wäre sie gar nicht so ängstlich geworden. Am allerersten Tag war sie nämlich gar nicht so ängstlich. 🙁
Aber vielleicht hat es ja auch andere Gründe… Ich weiß es nichttt!
love // Cat
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Nadine
Liebe Ingrid,
Gleich zu Beginn: ich kenne solche Hundebsitzer und es ist Unfug, was die sagen. Ja, ein paar Hunde wie etwa göeichgroße rüden können das schon mal untereinander klären. Das ist aber sehr selten und verlangt gut sozialisierte Hunde, die es einfach extrem selten gibt.
Kurz um: in einer solchen Situation kannst und solltest du eingreifen, weil deine Hündin Angst hat und das offenbar auch alleine nicht geregelt bekommt.
Für einen Hund ist der Mensch der wichtigste Sozialpartner. Sogar vor anderen Hunden. Das bedeutet auch, dass sie es erwarten dass wir als ihre Familie für sie einstehen und sie eben auch beschützen.
Lass dich von anderen nicht verunsichern. Du hast selber gesagt dass du dich unwohl fühlst und zu 95% stimmt dieses Gefühl immer im Umgang mit Hunden. Wenn du also was machen würdest und andere hundebsitzer sind dagegen, dann tu es trotzdem. Da muss man sich leider ein bisschen ein dickes Fell zulegen und sich ständig gegen andere durchstehen die andere Ansichten von Hundeerziehung haben.
Das wollte ich erst einmal loswerden. Alles Gute für euch und Anouk 🙂
Liebe Grüße aus dem viel zu heißen Berlin
Nadine
Ingrid Cat
Liebe Nadine, vielen vielen Dank, dass du mir schreibst! Nach deinem Kommentar hab ich mich viel besser gefühlt. Er zeigt mir, dass die nicht recht haben müssen und dass ich vielleicht nich so komplett dumm bin, wie ich mich gefühlt hab.
Beim ersten Hund, der sie gejagt hat, hatte ich auch gar nicht SO ein Gefühl, dass ich ihn am liebsten von ihr wegreissen will. Das war nur beim zweiten, da war sie irgendwie anders, die Angst war extremer und der Hund penetranter.
Das Problem ist, es sind nicht nur die anderen, sondern auch Jürgen gibt mir das Gefühl, dass ich meinem Gefühl nicht trauen kann. Er sah es nämlich ganz anders und findet, dass ich Anouk da nicht helfen soll. Und ich als Hundeanfänger und sowieso unsicherer Mensch, traue mich dann gar nichts mehr.
Derzeit will ich am liebsten gar nicht mehr dabei sein, wenn solche Situationen entstehen :-/ Soll doch Jürgen sich darum kümmern, wenn er es so gut weiß. #indieeckegehundschmoll ?
Aber auf jeden Fall sollten wir uns einigen, wie wir uns verhalten, wenn wir zusammen mit Anouk unterwegs sind. Denn wie soll man Sicherheit vermitteln, wenn Herrchen und Frauchen unterschiedliche Dinge wollen..
Und zu deinem Satz „Wenn du also was machen würdest und andere hundebsitzer sind dagegen, dann tu es trotzdem.“ ohjeee das wird mir so schwer fallen, aber ich gebe dir auf jeden Fall recht! Ich hoffe ich werde mich weiterentwickeln und sicherer/ mutiger werden!!
❤️
Nadine Wahl
Liebe Ingrid,
ich verstehe, dass das schwer ist und ich musste mir das auch erst angewöhnen bzw. gehe meistens dann kommentarlos aus solchen Situation dann weg, weil ich nicht mit den anderen diskutieren möchte und ärgere mich auch oft noch tage später darüber. Das ist also ganz normal.
Wir machen es so, dass pro Spaziergang immer nur einer von uns für Brego zuständig ist und der andere dann nichts zu melden hat. zumindest eben nichts am Umgang mit Brego. vielleicht wäre das für euch auch eine Lösung? (Oder eben doch mal zu einem Hundetrainer und „professionelle“ Meinung holen – das hilft ja oft, wenn man sich uneinig ist in der Hundeerziehung)
Ich finde es jedenfalls toll, dass du um Rat fragst und dich erst einmal erkundigst! Anouk braucht Sicherheit und ich habe das feste Vertrauen, dass du ihr das geben kannst. Man wächst ja bekanntlich an seinen Aufgaben! (Tatsächlich ein dummer Spruch, aber durch Brego bin ich auch viel gewachsen)
Liebe Grüße
Nadine
Pierre
Hallo liebe Ingrid,
ich möchte dir eines mitgeben. Vollkommen egal was du machst oder was andere sagen. Verstehe bitte die allerwichtigste Grundregel mit Hunden.
Du bist der Anführer, das Alpha Tier, der Beschützer.
Du gibst das Kommando an. Du sagst was ist sicher und was nicht. Wenn du dem Hund Sicherheit gibst, so das der Hund weiß was er zu tun hat, dann machst du alles richtig. Diese Sicherheit kannst aber nur du geben, wenn du nach deinen Gedanken und deinem Instinkt handelst. Nur du allein musst diese Sicherheit vermitteln. Wenn du bei einem anderen Hund Angst hast…dann geh. Sucht euch etwas anderes. Wenn du Angst hast und der Hund bekommt das Gefühl er müsse DICH beschützen….na dann gute Nacht. Handel nach deinen Gefühlen. So wie auch bei Kindern…niemand kann dir ein Patent Rezept geben. Deine Instinkte als Frau sind so immens das du nichts falsch machen kannst. Außer du willst etwas zu sehr perfekt machen.
Ich hoffe du verstehst meine Message. Wenn nein .-) Call me maybe 😛
Ingrid Cat
Lieber Pierre! Ich verstehe deine Message und sie gibt mir ein gutes Gefühl.. DANKE ?
Anni
Hey liebe Ingrid,
das ist aber auch echt eine doofe Situation :/ Ich möchte auch soooo gerne einen Hund haben, kann es aber leider gerade nicht. Daher gehe ich manchmal ins Tierheim und gehe Gassi etc. Dafür musste man auch so einen kleinen Kurs mit einem Hundetrainer machen. Er meinte zu dem Thema Angst beim Hund, dass man die Angst eher „ignorieren“ soll (also wenn wirklich keine Gefahr besteht). Wenn man dem Hund dann eher verhätschelt und ihn beschützt, dann sieht sich der Hund bestätigt in seiner Angst und sieht das als positive Verstärkung und bleibt auch ängstlich.
Es kommt natürlich auf die Situation an. Aber ich denke, wenn du wirklich Gefahr siehst, dann solltest du das als „Alphatier“ regeln.
Bin leider auch kein Experte, aber das ist mir noch in Erinnerung geblieben. Ich hoffe es hilft dir ein wenig. 🙂
Alles Liebe <3
P.S.: gehst du in die hundeschule? Vielleicht wäre es für Anouk und dich ganz sinnvoll von einem Experten erklärt zu bekommen, wie man sich in bestimmten Situation verhält, wenn du dir so unsicher bist.
Nadine Wahl
Angst beim Hund sollte nie ignoriert, sondern dem Hund Alternativen aufgezeigt werden. Etwas wie „Komm zu mir, wenn du das gruslig findest“ oder ihn eben – wie in der Situation, dass er gejagt wird und schreckliche Angst hat – aus der Situation rausnehmen.
Wenn ein Hund mit der Angst alleine gelassen wird, wird das Problem noch schlimmer UND er weiß, dass er sich auf dich als Mensch nicht verlassen kann. Das Ignorieren ist meines Wissens nach eine veraltete Ansicht in Sachen Hundeerziehung,
Ich finde es übrigens toll, dass du dich im Tierheim engagierst!
Anni
Danke, für die Info!
Es kommt natürlich immer auf die Situation an, aber wenn ich einem Hund gut zurede wenn er vor einer eigentlich ungefährlichen Situation Angst hat, bestärke ich ihn damit nicht, dass die Angst berechtigt ist?
Anouk hat/ hatte doch auch Angst vor Treppen, wenn man sie dann z.B. immer runter trägt, weil sie Angst hat und somit aus der Situation nimmt, dann wird sie das doch nicht lernen oder?
Vielleicht ist das Wort ignorieren halt etwas schlecht gewählt… Ich meine eher, dass man den Hund dann nicht in Watte packen soll.
Ich freue mich richtig Ingrid und Anouk mitverfolgen zu können. Dann kann ich dabei auch noch ein paar Hundetips lernen ^o^
Ganz liebe Grüße!
Pierre
Gut zureden ist naja. Er versteht dich ja nicht XD.
Ein Hund erkennt aber deine Gefühle zu 100%. Wenn du dich in einer Situation unwohl fühlst merkt der Hund das. Vollkommen egal wie du handelst, solange du nicht das Gefühl von Sicherheit vermitteln kannst, wird der Hund nicht tun was du möchtest da der Hund deine Angst spürt. Drum ist es so wichtig zu tun was man für richtig hält, weil man dem Hund nichts vorspielen kann. Du wirst ja auch keinen in ein fremdes Geisterhaus folgen, wenn der sich vor Angst in die Hose macht. Wie soll er dich dann beschützen. Genauso geht es dem Hund. Du musst ihm halt auf deine eigene Art vermitteln, das er sich sicher fühlen kann. Z.b. nehmen wir mal wenn Besuch. Es kommt Besuch und dein Hund bellt den immer ängstlich an. Beim nächsten mal öffnest du freuend die Tür und umarmst den Besuch. Du zeigst deinem Hund das der Besuch willkommen ist. Dein Hund verliert die Angst und geht den Besuch anschnuppern 🙂 Hunde sind einfach gestrickt. Es ist der Mensch der den Umgang mit dem Hund lernen muss, nicht der Hund. Ich lache auch immer wenn ich lese: Der Hund war in der Hundeschule….Der Hund geht nicht…DU gehst. Habe noch nie im Leben eine erfolgreiche Hundeschule gesehen, wo ich den Hund 6 Monate abgebe und danach einen perfekt hörenden Hund wieder bekommen habe 🙂 Glaube Anni will so etwas ähnliches auch sagen und wir reden unterm Strich doch vom gleichen 🙂
LisaLuPretty
Ich kenne das, wenn man sich dumm fühlt. Also erzähle ich jetzt auch mal eine Situation aus meinem Leben. 😀
Also ich hab vor einiger Zeit Inliner über eBay Kleinanzeigen verkaufen wollen, für 15€ (VB). Dann kam ein Mann mit seinem Fahrrad und wollte die abholen. Dann hat er 10€ rausgeholt und hat gefragt, ob wir 10€ machen können. Das war für mich unerwartet, weil er nicht geschrieben hat, dass er verhandeln will. Dann hab ich gesagt, dass ich wenigstens 13€ will. Er meinte, er habe nur Scheine dabei, daraufhin hab ich dann 15€ verlangt. Dann meinte er „Das ist aber nicht verhandelt, da stand verhandelbar.“ Ich habe nachgegeben und die Inliner für 10€ verkauft, obwohl sie komplett neu mit Rucksack waren. Ich hab mich richtig veräppelt gefühlt danach, ist ja nicht meine Schuld, dass er zum verhandeln nur Scheine mitbringt.. So etwas ärgert mich, dass wenn Leute etwas dynamischer sind ich mich direkt in eine kleine Maus verwandel..
Ich hoffe du fühlst dich jetzt nicht mehr so alleine, ich habe ständig solche Situationen, nach denen ich mich dumm fühle und mich einfach nur ärger. Ich glaube wir brauchen ein Coaching haha <3