Oh maaannn… Ich habe heute auf Patreon einen Text gepostet. Nachdem sich jetzt viele Dinge (in meinem Kopf) getan haben, möchte ich meine neuen Gedanken aufschreiben ^^ Aber damit ihr wisst, um was es geht, hier erstmal der kopierte Text von heute Nachmittag:
Was ist das?! Vor Weihnachten war das noch nicht so. Nicht so langanhaltend. Ich hatte immer nur vereinzelte Tage, an denen ich nichts tun konnte ausser schlafen.
Es macht mich sooo fertig, weil ich in all meinen Projekten nicht mehr weiterkomme. Ihr seht ja, seit Ewigkeiten nichts mehr auf dem Blog gepostet oder auf YouTube oder auf Patreon und auf Instagram 2 Bilder in den letzten 20 Millionen Jahren. Ich hab es nicht mal geschafft, die letzte Verlosung zu beenden und den Gewinner von Cozmo auszulosen. Und von meinem „BUCH“ will ich gar nicht erst anfangen zu sprechen!!!!
Ich fühle mich sooooo schlecht… Und wie der größte Versager der Welt. Was schaffe ich schon? NICHTS. Nichts kann ich regelmäßig führen und es scheint mir, als wäre ich die einzige, der es so geht. Alle die ich verfolge, laden regelmäßig Content hoch. Wie z.B. Frannerd. Oder Jonna Jinton. Oder Marzia. Und bei denen scheint es so einfach zu sein. Sie tun es einfach.
Ich dachte mir irgendwann, vielleicht liegt es daran, dass ich zu viel unterschiedliches mache (YouTube, Blog, Insta, Onlineshop, Buch schreiben und seit neuestem Patreon). Dann nahm ich mir vor, nur noch an meinem nächsten Youtube Video zu arbeiten, ein Bullet Journal Video. Und inzwischen sind ca. 9 Tage vergangen und ich bin noch immer nicht fertig!!! Obwohl ich mich nur auf eine Sache konzentriert habe! Ich versteh das alles nicht. Ich versteh mich nicht und meine dämliche Art.
Ich hasse mich gerade!!!!!!!!!! Und ich will nicht mehr!!!
Ich kann nur sagen: Schreiben heilt. Nach dem Posten dieses Textes ging es mir so viel besser.
Okay, nicht sofort. Zuerst schmiss ich meinen Laptop weg, riss die Decke über meinen Kopf und schrie ein wenig herum. „Mein Schaaaatzzz ich kann nicht meeeehr, ich will das alles nicht meeeehr!!!“ und ich realisierte erst in dem Moment so richtig, wie ich mir mal wieder das Leben selbst zur Hölle machte. ? Und dass mein Zustand nach etwas Bestimmtem verlangte: Nach Ruhe, Akzeptanz und Fürsorge… und nicht nach Druck und Zwang; meinen Plan durchzuziehen, koste es was es wolle.
Was war überhaupt mein Plan?
Ich wollte das Jahr super produktiv und strukturiert beginnen. Ich wollte immer pünktlich um 23 Uhr im Bett sein, lesen und dann schlafen. 8 Stunden später aufwachen, frühstücken und loslegen. Ich wollte ganz oft ins Fitness Studio gehen (am liebsten jeden Tag), ich wollte gesünder essen, weniger naschen, jede Woche ein YouTube-Video, zwei Blogeinträge und dies und das und jenes hochladen. Und ich wollte mit einem ganz tollen Bullet Journal Video beginnen… Einem In-drei-Schritten-zu-deinem-perfekten-Bullet-Journal-Video. Und das will man doch ganz am Anfang des Jahres sehen und nicht erst Mitte Januar? Da hat man doch sein Bullet Journal schon fertig erstellt. ?
Und nun hat mir mein Körper einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mein Blog- und YouTube-Log ist in der ersten Januarwoche komplett leer (das gibt mir ein so schlechtes Gefühl ?), ich war kein einziges Mal im Fitness-Studio und einen Tag ohne Mittagsschlaf und anschließendem schlechten Gewissen gibt es nicht mehr.
Aber zurück zum Thema: Ich kapierte also endlich, das mein Körper nach Ruhe verlangte. Und auf einmal war mir klar, wieso. Mein Dezember war purer Stress und pure Überforderung für mich. Ich hätte im Januar erstmal eine Woche Urlaub gebraucht, anstatt mich sofort mit tausend Aufgaben zu bombardieren. Und wann hatte ich überhaupt das letzte mal Urlaub gehabt?!?! Noch nie, während meiner ganzen „selbstständigen“ Zeit.
Also beschloss ich, dass ich jetzt Urlaub hatte. Und das ist das nächste Thema.
Ich bin ein anderer Mensch, wenn ich frei habe.
Ich glaube, etwas zu müssen ist ein riesen riesen riesengroßes Problem für mich. Wieso ist das so? Erst seit ein paar Monaten fällt mir das so richtig auf. Was es für einen großen Unterschied macht, ob ich eine Sache muss oder darf.
Als ich vorher beschlossen habe, dass ich jetzt frei habe, war das wie ein Befreiungsschlag. Auf einmal hatte ich so Lust aufs Bloggen, auf ein YouTube Video (aber nicht das anstrengende geplante) und einfach auf alles! Ich fühlte – und fühle mich – so frei und glücklich. Da ist dann kein Druck mehr, sondern nur Freude und Motivation!!
Ist das vielleicht auch der Grund… warum ich abends bzw. nachts so motiviert bin und so viel Spaß an den Dingen habe? Weil ich da nichts mehr machen „muss“, weil es ja schon so spät ist und ich Feierabend habe?!?!?!?
Wenn das der Fall wäre……. dann wäre ja die Lösung, immer frei zu haben. ? Aber dann müsste ich mich ja irgendwie selbst überlisten und mich glauben lassen, dass ich nichts tun muss?!?! Ist das die Lösung? Oder bin ich einfach nur dumm?! ? ?
Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall habe ich mir neue Regeln für mich überlegt!
Meine Produktivitäts-Regeln
- Ab jetzt darf ich nicht ständig Projekte anfangen, die ewig dauern. Meistens sollen meine Projekte nur EINEN Tag dauern. Auch YouTube-Videos an einem Tag beenden!
- Wenn ich größere Projekte habe, frage ich mich jeden Tag: Will ich das Projekt noch weiterführen? Macht es noch Spaß oder brauche ich viel zu lange dafür, weil ich es gar nicht mehr will? Würde ich, wenn ich es sausen lasse oder verschieben würde, bei anderen Dingen viel produktiver sein?
- Wenn ich sagen würde „ich habe heute frei“, was würde ich dann machen?
- Jede Woche fragen: Auf was habe ich am meisten Lust: YouTube? Blog? Instagram? Oder Buch?
- Einen Tag in der Woche nehme ich mir frei! Sonntags! Und jeden Monat nehme ich mir eine Woche frei (?? Das ist dann nicht so richtiges Freinehmen, sondern die Erinnerung daran, dass ich nichts machen muss und wählen kann…)
- Immer wenn es mir schlecht geht: Aufschreiben, wieso. Wenn es länger als drei Tage geht, etwas ändern!
Übrigens ist es jetzt 1:14 Uhr und ich wollte schon das Ende dieses Blogeintrags auf morgen verschieben. Sowas mache ich IMMER. Und am nächsten Tag ist es dann zu einem Muss geworden, weil ich den Blogeintrag ja nicht so unvollendet in meinen Entwürfen stehen lassen kann. Da ich aber jetzt Regel Nr. 1 habe, schreibe ich jetzt SCHNELL zu Ende.
Auf meinen Patreon-Post erhielt ich solche wundervollen Kommentare von Menschen, denen es in letzter Zeit genauso ging wie mir. Ihr Verständnis beruhigte mich sooo sehr. Ich wollte euch DANKE sagen. Und vorschlagen, dass ihr euch vielleicht auch solche Regeln ausdenken könnt, die euch den Druck und die hohen Erwartungen an euch selbst nehmen. Vielleicht könnt ihr herausfinden, was euch davon abhält, produktiv zu sein (wie bei mir „das Muss“). Oder ihr realisiert, dass ihr die Pause, die euer Körper euch aufdrängt, braucht. Auch wenn die Pause nur aus Schlafen und Nichtstun besteht.
Wir verlangen viel zu viel von uns. Wollen ständig auf irgendeine Weise aktiv sein. Dabei BRAUCHEN wir das Nichtstun!! Vielleicht sollten wir alles aus unserer dämlichen Vorsätze-Liste streichen und nur eines draufschreiben: Die Seele baumeln lassen.
Arzu
Hi Ingrid,
realistische Ziele sind schon einmal ein guter Anfang und vorallem die Einsicht nichts tun zu Müssen. Du machst das ja freiwillig und gerne.
Eine Woche in einem Monat frei finde ich zuviel, irgendwann ist dann bestimmt der Reiz weg. Viel besser wären doch zwei oder drei Tage die Woche frei zu machen. Oder „kurze“ Tage einzuführen. Ich glaube am besten ist es auch wenn man sich feste Arbeitszeiten setzt. Dann hat man auch irgendwann wirklich Feierabend und beutet sich nicht selbst aus.
Dann empfehle ich dir das Buch/Hörbuch von Rolf Dobelli „Die Kunst des guten Lebens: 52 überraschende Wege zum Glück“. Da wird auch schön erklärt das man nichts MUSS und sich auch nicht permanent vergleichen soll und viele andere nützliche Tipps.
Und es ist ok, einen Durchhänger zu haben.
Ingrid Cat
Hallo liebe Arzu!
Das mit einer Woche pro Monat frei nehmen war auch eher so gemeint, dass ich in der Woche wieder zurückkomme „zu mir“, schaue was ich wirklich will und was mich verrückt macht… usw. Ich weiß nicht ob man das verstehen kann ? Es ist nicht so gemeint, dass ich dann gar nichts mache, sondern dass ich das mache, was mir Spaß macht und schaue, ob ich dadurch viel produktiver bin.
Deine Tipps werde ich mir auch merken und das Buch hab ich mir gerade abgespeichert 🙂 Danke für den Tipp 🙂
Diana
Liebe Ingrid,
Ich erkenne mich in so viele Dingen wieder von denen du schreibst.
Ich möchte dir sagen, dass ich es toll finde was du machst. Ich habe erst angefangen deinen Blog zu lesen und deine Videos zu schauen. Es ist so schön was du machst. Zum Beispiel dein Bujo, oder der Tipp eine Pinnwand zu erstellen wie ein perfekter Tag aussehen könnte. Vielen Dank dafür. Liebe Grüße, Diana
Ingrid Cat
Vielen vielen Dank Diana, das bedeutet mir so viel, was du da schreibst ❤️