„A bird sitting on a tree is never afraid of the branch breaking
because her trust is not in the branch,
but in her own wings.“
Ich saß all die Zeit über auf einem maroden Ast, zitternd und weinend, darauf wartend, dass er irgendwann bricht. Und dann würde ich fallen. Alles, was ich erreicht hätte, wäre unerreichbar geworden. All meine Träume dahin. Und ich hätte keine Möglichkeit mehr, glücklich zu werden. Nur dieser eine Ast könnte mir das Glück geben. Die Aussicht von da oben, unbeschreiblich. Die Blüten, die dort blühen, so wundervoll duftend und weich. Wenn der Ast bricht, wäre es zu Ende. Mit mir, mit meinem Glück, mit allem.
Und jetzt, sitze ich auf dem maroden Ast, lachend und hüpfend.
Denn ich kann fliegen.
…Wieso habe ich das all die Jahre über nicht gewusst?
Dieser Spruch.
Als ich ihn zum ersten Mal gelesen habe, kam ein bisschen Wasser in meine Augen. Wer mit (Zukunfts-) Angst zu kämpfen hat, versteht vielleicht, wieso.
Ich hatte die ganze Zeit Angst, nein, PANIK, dass irgendwas passieren könnte, das mich zu Fall bringt. Das mich daran hindert, mein Leben so zu leben, wie ich es mir wünsche. Die meiste Zeit über hatte ich Angst, dass das Jobcenter mich „kickt“ und ich irgendeinen verhassten Job machen muss. Und keine Energie mehr habe für Filmen, Fotografieren und Schreiben.
Doch dann, noch bevor der Ast brach, habe ich mir einfach einen neuen gesucht. Ich bin einfach weitergeflogen. Von selbst habe ich mir ein paar Jobs gesucht, die ich mag, die mir noch genug Energie übrig lassen, anstatt darauf zu hoffen, dass das Jobcenter mich in Ruhe lässt. Ich habe nicht mehr aufs Schicksal gewartet und vertraut, sondern AUF MICH! Und genau das will ich euch mit diesem Blogpost mitgeben.
Wenn das Jobcenter mir kein Geld mehr gibt, na und? Ich werde schon einen Job finden, der mir gefällt. Wenn ich im Hotel nicht oft genug arbeiten darf (was gerade der Fall ist), na und? Ich werde sicher noch irgendeinen kleinen Job finden, damit ich auf meine 1000€ komme. Wenn das mit der Selbstständigkeit nicht funktioniert, na und? Ich kann auch einen dummen Job in Teilzeit machen und meine kreativen Hobbies in meiner Freizeit! Ich muss das niemals aufgeben! Vielleicht hab ich dann nicht so viel Zeit dafür, aber trotzdem kann ich damit glücklich sein! Vielleicht habe ich dann sogar noch mehr Spaß an den Dingen, weil es keinen Druck mehr gibt.
Das Schicksal? Das Schicksal kann ein Arschloch sein! Wieso sollten wir auf ein Arschloch vertrauen?! 😀
Als ich Psychologie studieren wollte, habe ich das Schicksal angebettelt, dass es mir einen Platz gibt. Hat es aber nicht. Von ungefähr 16 Unis kamen nur Absagen. Also habe ich die Sache selbst in die Hand genommen, mich in Wien beworben, so viel gelernt, dass ich fast tot umgefallen wäre und die Aufnahmeprüfung bestanden! Mit meiner eigenen Kraft bin ich den Weg gegangen, den ich gehen wollte!
Also: Warum sollte ich dann jetzt denken „oh bitte liebes Schicksal, mach, dass ich mehr Abonnenten bekomme, damit ich von meiner Leidenschaft leben kann und mach, dass das Jobcenter mir so lange hilft, bis es klappt.“ und die ganze Zeit im Ungewissen sein, ob das Schicksal denn macht was ich will.
Anstatt mich einfach NICHT DARAN HINDERN ZU LASSEN?!
„…Because her trust is not in the branch, but in her own wings.“
DU SELBST hast die Kraft! DU hast die Kraft, dich dahin zu bringen, wo du sein möchtest!
Hab Mut, nicht weil du auf das Schicksal vertraust, sondern weil du AUF DICH vertraust.