Eine süsse Maus sitzt unter mir auf der Decke. Sie schleicht die ganze Zeit um mich herum, wollte auf meinen Schoß, aber ich konnte sie diesmal nicht lassen, weil dann immer meine Beine einschlafen.
Ich hab ehrlich gesagt keine Lust zu schreiben. Was stimmt da nicht, mit dem Schreiben und mir? Irgendwas blockiert mich. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich zuviel erwarte. Bestimmt nicht nur das.
Oft schnappe ich mir meinen Laptop, habe Lust, einfach draufloszuschreiben und es kommt nichts raus. NICHTS. Dann schreibe ich einen Satz. Und es ist schon zu Ende.
Michelle ist vorgestern aufgefallen, dass ich seit EINEM MONAT nichts mehr auf meinem Blog geschrieben hab! …Was ist das?! Wieso? Und ich dachte: Oh mein Gott waaas ein Monat lang? Es kam mir vor wie 3 Tage.
Manchmal überlege ich, ob das alles heißt, dass ich nicht schreiben soll/ kann/ wasauchimmer. Dass es doch nicht mein Ding ist. Dann wiederum erinnere ich mich daran, wie viel Spaß es macht, wenn ich einfach nur drauflosschreibe, ohne Erwartungen.
Ich kann die Erwartungen nicht abschalten.
Jetzt, wo ich weiß, Menschen lesen diesen Mist. Jetzt, wo ich weiß, ich will ein Buch veröffentlichen.
Vielleicht bin ich noch nicht soweit, psychisch gesehen, ein Buch schreiben zu können? Ich kann mich einfach nicht freimachen.
Meine Intuition sagt: Ich sollte anderen nicht mehr davon erzählen, dass ich ein Buch schreibe. Genau das macht mir Druck. Dass z.B. meine Eltern davon wissen und dann immer fragen, wie weit ich bin. Wie es so läuft.
Und wenn ich mich dann hinsetze und das Buchschreibeprogramm öffne, habe ich genau das im Hinterkopf. Nein, diese Sätze sind nicht gut genug, das soll doch veröffentlich werden. Es muss besser werden, besser klingen und dann sitze ich da und starre nur noch auf den Bildschirm und bringe kein Wort mehr raus.
Ach und wisst ihr, was mich noch blockiert? Dass ich einen Blogtext, bevor ich ihn poste, immer eine Million mal durchlese, kontrolliere und verändere. Ich habe noch NIE einfach so gepostet. Ich glaube, diesmal mach ich das 😀
Ich muss sagen: Ich schreibe gerade nicht im Blog-Editor, sondern in einem ganz normalen Schreibprogramm auf dem Laptop und dieser Text war gar nicht dazu gedacht, ihn hochzuladen. Ich wollte mir angewöhnen, jeden Tag ungefähr nach dem Frühstück drauf los zu schreiben (drauf loszuschreiben?) So eine Art Morning pages. Deswegen ist das jetzt hier entstanden. Und erst im Laufe des Textes dachte ich: Das muss ich hochladen! ^^
Noch eine Sache, die mir einfällt: Letztens hab ich Michelle erzählt, dass ich einen Blogeintrag angefangen hab und am nächsten Tag beendet habe. Da meinte sie, sie schreibt nie zwei Tage lang an einem Blogeintrag, sondern beendet ihn immer direkt. Das war noch ein Zeichen für mich, dass ich voll übertreibe. Oft ist es so, dass ich stundenlang an einem dämlichen Text sitze. Das wäre ja nicht schlimm, wenn es Spaß machen würde. Aber ab der zweiten/dritten Stunde macht es überhaupt keinen Spaß mehr. Und am zweiten Tag erst recht nicht. Da bin ich dann gar nicht mehr in dem Thema drin.
Ohje wenn ich daran denke, diesen grottigen, unstrukturierten, langweiligen Text hochzuladen, sträubt sich alles in mir ? Aber ich zwinge mich jetzt einfach dazu.
So!!
weltwirrwesen
ach, meine liebe. immer diese gedanken. können sie einen nicht einfach mal lassen. einfach loslassen, das wäre schön.
bei mir ist es so: sobald ich abends zu mir sage, dass ich es nächsten tag mache, mache ich es einfach nicht. wer weiß, wieso? ICH SCHAFFE ES EINFACH NICHT! deshalb habe ich gestern bis 01.30 nachts hier gesessen und dinge erledingt, die ich un.be.dingt. erledigt haben wollte. heute morgen fühlte es sich toll an. ein bisschen stolz sogar, dass ich das erledigt habe, das ich mir vorgenommen hab. klingt blöd und garnicht erwachsen, aber ja, ich bin eine schreckliche erwachsene, die kleinigkeiten wie briefe schreiben und verschicken nicht schafft. ich finde die idee sich eine feste zeit für etwas zu nehmen gut. sagen wir, du hast 7 tage lang eine fest zeit (zb nach dem frühstück) und schaffst es 3x was zu verfassen, das wäre schon viel und am ende kannst DU auswählen, was du davon magst und hochladen möchtest. Und wenn mal ne woche garnichts kommt, dann kommt vielleicht was die übernächste. die zeit ist erstmal da und verschwindet nicht.
Sei nicht so streng mit dir! Ich lese diesen blogeintrag von dir genauso gern wie die anderen. ich würde sogar sagen, dass hier genauso viel ingrid drinsteckt wie die in den anderen. kein unterscheid gefühlsmäßig. kuss aus bonn von mir und den miezen.
Ingrid Cat
Meine liebe ?
Vielen Dank für deinen Kommentar! Das klingt gar nicht blöd, sondern völlig normal. Ich glaube, den meisten Leuten fällt es schwer, Dinge zu erledigen. Es gibt zwar so Leute (wie meine Familie), die alles einfach machen und alles läuft wie von selbst, aber… mit solchen dürfen wir uns nicht vergleichen ?
Bei mir bringt Planen auch nicht viel. Meistens habe ich so einen Motivationsschub und DANN muss ich ganz schnell alles erledigen, weil es dann am besten klappt ^^ Aber was mache ich, wenn dieser Motivationsschub wochenlang nicht kommt ?
Mein Freund meint, ich brauche Routinen, deswegen habe ich das Schreiben am Morgen eingeführt oder besser gesagt, ich versuche gerade, es einzuführen. Und zumindest diesmal war es richtig toll: Am Anfang hatte ich so gaaar keine Lust und dann hat es immer mehr Spaß gemacht ^^
Ach ich weiß nicht, was ich gerade schreibe, ich glaub alles ist durcheinander.
Auf jeden Fall danke für deine Worte und dass du den Text gerne gelesen hast ❤️❤️❤️
Nadine Wahl
Liebe Ingrid,
für mich tut es überhaupt einfach gut, von dir zu lesen. Und belanglos sind deine Einträge nie, auch wenn du, wie du sagst, einfach drauflosschreibst.
Ich glaube generell, dass Schreiben nicht belanglos SEIN KANN, weil wir es ja erfunden haben, um etwas mitzuteilen. Warum Energie verschwenden, warum Klänge in Zeichen packen, wenn man auch reden oder einfach nichts schreiben könnte. Ich denke, das geschriebene Wort möchte immer etwas sagen, hat immer eine Intention. Ob es dabei auf den Punkt ist, das sei mal dahingestellt, aber ich finde deinen Stil in den Blogeinträgen toll, lese gerne deine Artikel udn auch deine kleinen Beschreibungen auf Youtube <3
Und mit der Schreibblockade: Jaaa, ich kenne das. erst kürzlich gehabt. Ich WOLLTE unbedingt schreiben, aber ich bekam kein wort hin. Nichts. NICHTS. Boah, das nervt und dann bin ich richtig angepisst, haha 😀
Vielelicht kommt so eine Blockade von dem Druck, wie du schon sagst, den ich mir selber mache und der vielleicht auch von außen kommt. Oder der ich denke, dass er kommt, weil ich ja regelmäßig etwas schreiben MUSS. Und Zwang und Kreativität sind nie ein gutes Paar. Vielleicht kommt die Blockade von Zweifeln. Was, wenn ich nicht gut genug bin? Wenn NIemand mein Buch liest?
Ein Patentrezept kann ich dir auch nicht geben, dir nur erzählen, was mir hilft.
Wenn ich eine Schreibblockade habe, dann frage ich mich: woran liegt es? Werde ich gestört, finde ich keine ruhe, gibt es Probleme, die mich ganz doll beschäftigen? Sowas notiere ich mir dann und versuche, weiterzuschreiben.
Meistens liegt es bei mir daran, dass ich keinen Plan habe, was als nächstes passiert, was ich als nächstes schreiben will. Zwar plane ich nicht akribisch vor, aber ich habe für mich gemerkt, dass es mir unheimlich hilft, wenn ich weiß, Person X muss im nächsten Abschnitt zu Ort Y gehen. Wie sie dahinkommt kann ich mir beim Schreiben noch ausdenken. Ganz konkret war ich letzte Woche an einer Stelle, als mein Protagonist (Lian) von daheim weggelaufen ist. Ich wusste, dass er irgendwann zurückkommt, nur der ganze Zwischenteil war nur groß und grau. Deshalb kam ich Tage nicht weiter. Ich wollte an der Stelle auch Rückblicke einblenden, muss ich dazu sagen und habe einfach gemerkt, dass der Geschichte an vielen Enden noch Details fehlen. Deshalb habe ich die Engel und Dämonen genauer definiert, habe ihren Streit näher aufgeführt und kam schlussendlich zu einer schönen Szene von Lian, die ich jetzt aufgegriffen habe.
Was auch hilft: einen Tag/ einige Stunden komplett fürs Schreiben blocken. Und das auch ausgibeig feiern. Das heißt ich besorge mir etwas Tolles zu trinken (Capuccino, MIlkshake, was auch immer) und eine Kleinigkeit zum Knabbern, zünde mir eine Kerze an und setze mich mit meinem Netbook an einen schönen Ort. Meistens kuschle ich mich ins Bett und lege mir vorher noch eine Playlist an.
Du kannst auch an einer anderen Stelle weiterschreiben, auf die du gerade mehr Lust hast. Bei mir ist es auch schon vorgekommen, dass ich einfach was vom Ende schon getippt habe, weil ich mich soooo darauf gefreut habe. Oder du schreibst ersteinmal wild darauflos, alles was dir einfällt udn suchst langsam den Bogen zurück zu deinem Thema. Bedenke, dass dein Projekt noch nicht fertig sein muss. Du wirst es eh hundert Mal überarbeiten, kürzen, dazuschreiben. Es ist also gar nicht schlimm, wenn du Seitenlang laberst oder dich wiederholst. Schreib einfach (ich weiß, so einfach ist das nicht, haha)
Ich hoffe, dir hilft das ein wenig <3
Ganz liebe Grüße aus dem nervigen Berlin
Nadine
Ina Lu
Ich schaue regelmäßig (auch nach einem Monat Inaktivität) in deinen Blog rein, weil mir deine ehrliche Art zu denken gefällt. Du solltest wissen, dass es Leute gibt, die an deinen Gedanken interessiert sind und auch deine Art mögen 🙂