Ich habe gemerkt, dass es mir gut tut, jeden Tag meine Gedanken aufzuschreiben. Da ich aber nicht jeden Tag einen Gedanken-Blogeintrag posten möchte ^^ fasse ich nun das Geschriebene von einer Woche in einem Sonntagsblog zusammen. Diese Idee hatte ich heute, am Donnerstag.
Donnerstag | Das Weinen und ich
Vorgestern und heute hatte ich endlich wieder Therapie. Meine Frau K. war ewig im Urlaub und in ca. 6 Wochen hat sie wieder drei Wochen Urlaub. Tjaa man sollte Psychotherapeutin sein. Auf dem Weg dahin hatte ich Tränen in den Augen. Was vielleicht auch daran lag, dass ich zwei für mich sehr berührende Lieder hörte. White winter hymnal von Birdy und die langsame Version von flightless bird, american mouth von Iron & Wine. Ich postete auf Instagram, dass ich heute wohl weinen werde. Bisher konnte ich aber nicht.
Meine Beziehung zum Weinen ist irgendwie seltsam. Viele Jahre lang empfand ich Weinen als etwas Schreckliches, Schwaches, etwas, das auf keinen Fall jemand sehen darf. Über Leute, die in der Öffentlichkeit weinten, dachte ich schlecht. Und war stolz auf mich, dass ich keine Heulsuse war. Heute würde ich mich gerne für diese Sichtweise schlagen. Denn es gibt nichts Befreienderes und Stärkenderes als Weinen! Ich LIEBE Weinen! So richtig weinen, nicht nur ein paar Tränchen verdrücken. Aber seit ich es liebe, kann ich es nicht mehr! Was ist da looooos??? Ich will mir die Seele aus dem Leib heulen, die Nase mit Rotz füllen, schluchzen und mein Kissen mit Eyeliner verschmieren. Und am Ende durchatmen, aufstehen und befreit sein.
Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Etwas drückt auf meine Brust, da ist irgendein Schmerz in mir, der mit meiner Familie und meinem alten Leben zu tun hat, aber es kommt nicht raus. Vielleicht weil ich in den letzten Monaten meine Seele wieder verschlossen habe, weil ich ohne therapeutische Unterstützung nicht damit klarkomme, was da drin ist.
Nochmal zurück zum Thema Weinen:
Ich kann nichts dafür, dass ich so eine dumme Einstellung hatte. Ich habe sie nämlich – natürlich – von meinen Eltern übernommen.
Eltern, ihr könnt eure Tränen so sehr wie ihr wollt vor euren Kindern verstecken, sie werden es trotzdem bemerken. Und vor allem werden sie bemerken, dass ihr versucht, sie zu verstecken. Und was ist das für ein Zeichen für sie? Kinder lernen durch Beobachtung, Nachahmung. Wenn sie beobachten, dass ihre Eltern sich für das Weinen schämen, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass sie sich auch schämen werden.
Hört bitte auf, euer Weinen zu verstecken! Zeigt euren Kindern lieber, dass Weinen etwas ganz normales ist, das jeder tut, das zum Leben dazugehört und dass es sogar gut tut, da man danach wieder lauter lachen kann. Oder geht es euch nicht so??
Und wie oft habe ich den Satz „wein doch nicht“ gehört. Was lieb gemeint war, aber diese drei kleinen Wörter werde ich niemals zu meinem Kind sagen. Sondern: „Wein mein Kind, heul dir die Augen aus, so lange du willst“.. Denn wieso soll man nicht weinen? Geht es einem dann innerlich besser, nur weil äußerlich niemand mehr etwas sieht?!
Bitte schämt euch niemals für eure Tränen. Sie sind keine Schwäche. Sie sind viel mehr eine Stärke und helfen uns dabei, Dinge zu verarbeiten und uns selbst zu befreien.
Sonntag | Wie ich wieder mehr lese
Haha, ja, wie war das noch, es tut mir gut jeden Tag zu schreiben? Das ist auch wirklich so, aber trotzdem habe ich Freitag und Samstag nur an meinem letzten Blogbeitrag rumgebastelt und mir deswegen keine Zeit genommen fürs einfach so drauflos schreiben. Man vergisst und missachtet so schnell was einem gut tut!
Auf meiner „Was-ich-jeden-Tag-machen-will-Liste“ (siehe letzter Blogeintrag) steht jetzt:
- Fahrrad fahren
- 30 Seiten am Tag lesen (oder mehr)
- Gefühle rausschreiben
- Tiere beobachten
(Mich würde interessieren was auf eurer Liste stehen würde??)
Das sind alles Dinge, die mich so richtig entspannen und mir Energie geben. Den dritten und ganz besonders den zweiten Punkt habe ich in letzter Zeit sehr vernachlässigt. Darum bestelle ich mir jetzt noch 2-3 Bücher und fange dann eine Lese-Challenge an. Vielleicht sollte ich darüber jetzt schon berichten, falls jemand mitmachen möchte?? Ja ich glaube das ist sinnvoll??
Okay:
Challenge | Wie ich wieder mehr lese
Inspiriert durch den Beitrag von www.unicunique.wordpress.com habe ich mir überlegt, ein paar interessante Bücher gebraucht zu kaufen (oft habe ich nur eines aus der Buchhandlung gekauft und wenn das dann langweilig war hatte ich kein Geld für ein weiteres ^^ ) und mit diesen eine Lese-Challenge anzufangen. Diese geht eigentlich ganz einfach: Man muss 30 Seiten am Tag lesen.
Das ist eigentlich nicht viel oder? Eigentlich machbar oder? ^^
Seit ich mir das vorgenommen habe, hab ich richtig Lust darauf und freue mich wieder aufs Lesen. Es gab Zeiten, da habe ich jeden Abend gelesen, sogar lieber als Filme oder Serien zu schauen oder Leute zu treffen 😛 Diese alte Leidenschaft soll wieder neu entfacht werden.
Ich hab mich für diese Bücher entschieden (eines hab ich schon, die anderen gerade bestellt) und fange morgen mit „Mängelexemplar“ an 🙂
Wer mitmachen möchte – egal ob mit den gleichen Büchern oder anderen – kann gerne kommentieren. Ich finde es irgendwie spannend, dieselben Bücher zu lesen und sich dann darüber auszutauschen wie gut (oder auch schlecht) sie sind und wie die Challenge so läuft 🙂
Also, mein Freund und ich fahren jetzt noch ein bisschen mit dem Fahrrad an den See, danach werde ich hier noch ein Rezept aufschreiben und den Beitrag posten 🙂
Rezept | Ofengemüse mit Gurkensalat (von @dazzenhagen)
Zutaten:
Kartoffeln
Gemüse, z.B. Zucchini, Paprika, Zwiebeln, Aubergine
Gewürze nach Wahl: Meersalz, Parmesan, Rosmarin oder Kartoffelgewürze
1 Gurke
Dillspitzen
1 Becher Creme Fraiche
Zubereitung:
- Kartoffeln, Zucchini, Paprika und Zwiebeln klein schnippeln.
- Die Kartoffeln in Wedges schneiden und dann mit ein bisschen Öl mischen (nur so viel, dass alle Kartoffeln ein bisschen ölig sind) und mit den Gewürzen deiner Wahl vermengen.
- Dann alles auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech verteilen und bei 200 Grad in den Ofen, bis alles den Bräunegrad hat, den du magst, aber mindestens für 30 Minuten. Wenn du die Wedges ganz knusprig haben willst, kannst du noch ein paar Butterflocken drauf machen, dann werden die Kartoffeln schön kross.
Nicht wundern: durch das Gemüse wird sich viel Flüssigkeit sammeln. wenn du das Ganze ohne Gemüse machst nicht. Einfach eine Schüssel mit Küchenpapier auslegen und abtupfen.
- Gurke schneiden, mit Salz in den Kühlschrank, für eine Stunde oder mehr.
- Das gebildete Wasser abtropfen lassen und probieren ob die Gurke salzig genug ist oder versalzen (zur Not einfach im Sieb abwaschen).
- In eine Schüssel einen Becher Schmand oder Creme Fraiche (oder Magerquark mit Joghurt) geben und mit Salz und Pfeffer würzen, dann noch Dillspitzen und Knoblauch drunter mischen.
Auch hier: Je nach Geschmack. Der Knoblauch zieht kräftig nach, wenn ihr den Gurkensalat am nächsten Tag zu Ende essen wollt. Ich nehme immer 4 große Zehen.
- Ein Fertigsalatpäckchen Französische Kräuter kann auch dazugemischt werden.
- Dann die Gurken dazu und für mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank (abgedeckt!) ziehen lassen.
Ich mochte vor allem den Gurkensalat!! Wer auf Knoblauch steht wird ihn lieben. Vielen Dank nochmal an @dazzenhagen für das tolle Rezept! Ich werde weiterhin schön eure Lieblingsgerichte kochen 🙂 🙂
MissRainbow
Vielen dank fürs Verlinken, ich habe mich sehr gefreut! 🙂
Mit dem Weinen hast du ja so Recht, nur leider kann ich es auch nicht einfach, wenn mir mal danach zumute ist. Weinen sollte nicht immer so schlecht dargestellt werden, denn wer wirklich stark ist, ist ehrlich zu sich selbst (Und weint dann eben auch mal!). Ich finde es immer schön, einfach so „normale“ Gedanken von jemandem zu lesen!
Liebe Grüße
Ingrid Cat
schade dass wir das nicht so gut können 🙁 Kein Problem, ich mag deinen Blog! <3
mme
Mir geht es ähnlich mit dem Weinen, manchmal möchte / brauche ich es, aber wenn ich mal anfange, lassen sich die Schleusen oft nicht mehr schliessen und dann ist der Tag gelaufen. Danach fühl ich mich dehydriert, habe Kopfschmerzen- irgendwie verkatert.
Ich würde auch gerne wieder mehr lesen (habe selbst kürzlich darüber geschrieben) und wollte mit Zeitungen anfangen. Einfach um es in kleinen Portionen tun zu können, denn angefangene Romane deprimieren mich immer, wenn sie zu lange rumliegen.
Ingrid Cat
Zu lange rumliegende Romane deprimieren mich auch! Oft muss ich mich dann total überwinden, das Buch endgültig wegzulegen und ein neues anzufangen. Aber gerade mit dieser Challenge klappt es total gut! Hab das erste Buch schon gelesen. Hab gerade auf deinem Blog vorbeigeschaut und ich kann nur sagen: <3 <3 <3
mme
Hut ab vor dir! Ich glaub, ich muss es auch mal versuchen mit den 30 Seiten 😉 Danke dir :-*