So ein scheiss Tag heute. Ich wache auf und es geht mir zum Kotzen. Die ganze Zeit ein Kloß im Hals, ständig kommen Tränen in meine Augen. Und warum? Keine Ahnung. Auch jetzt in diesem Moment kommen wieder die Tränen hoch und es fühlt sich an, als wollte irgendein Schmerz aus mir rausbrechen. Doch er bleibt in mir gefangen. Richtig weinen ist so befreiend. Und ich kann es einfach nicht.
Meine Oma versteht zwar gar nichts mehr, aber meine Augen kann sie noch immer lesen. Sie sieht mich eine Sekunde lang an und sagt: „Na was ist jetzt los!“ Und redet dann auf mich ein, gibt mir „Tipps“ für Probleme, die gar nicht existieren. „Na wenn die dich so kaputt machen, dann lass sie sein, die würde ich wegschmeissen!“ ….. o.O Wen soll ich wegschmeissen?
Denkt ihr, es gibt immer einen Grund wenn man sich so fühlt? Manche sagen, man ist nie grundlos traurig…. Dann überlege ich jetzt mal was denn sein könnte:
Also, ich vermisse mein Leben in Hamburg so sehr. Ich hab Angst, dass das was ich dort habe kaputt gehen könnte. Weil es geht doch immer alles kaputt? Ich denke: Bestimmt werden mein Freund und ich uns irgendwann trennen, weil… das doch immer passiert. Aber ich will nicht mehr trennen. Ich will lieben. Ich will Geborgenheit und ein Zuhause. Ich will ihn heiraten und eine Wohnung kaufen. Mich binden und den Rest meines Lebens mit ihm verbringen. Aber mein Kopf sagt: Nein das wird nicht sein. Vergiss es. Es ging noch nie gut mit dir und der Liebe. So bist du halt. Entweder deine oder seine Gefühle werden ganz bestimmt weggehen.
Und ich hab so Angst davor.. Ich merke hier in G., wie leer und sinnlos mein Leben ist, ohne ihn. Ich musste mir die letzten Tage (ohne dass ich es wollte) vorstellen, wie es wäre, wenn mein Leben so weitergehen würde. Und schon wieder kommen mir die Tränen.
Ist das krank? Ist das zuviel Abhängigkeit? Oder ist das einfach nur Liebe? Fühlt vielleicht jeder so, der einen Partner hat?
Wenn zwischen uns Schluss wäre, was würde ich denn dann machen? In Hamburg habe ich niemanden. Und tausend Erinnerungen nur mit ihm. Müsste ich dann wegziehen? Wohin denn? Nie und nimmer würde ich nach G. zurückwollen. Ich fühle mich gerade verloren. So verloren wie früher.
Soll ich „einfach“ positiv denken? Einfach daran glauben, dass es nicht kaputt geht und dass unser schönes kleines gemeinsames Leben bestehen bleibt? Aber wieso heiraten wir dann nicht? Das muss doch bedeuten, dass wir Zweifel haben, oder? Dass wir denken, es könnte sein, dass wir doch nicht zusammen gehören? Oder ist uns heiraten einfach nicht wichtig genug?
Mir war es nicht wichtig, aber in diesem Moment ist es mir wichtig. In diesem Moment wünsche ich mir einen Ring von ihm, der sagt: Du gehörst zu mir. Ich passe für immer auf dich auf.
In diesem Moment wünsche ich mir einen Kniefall von ihm und die vier kleinen Worte, die irgendwie alles verändern.
Und in diesem Moment… würde ich ja sagen und wäre der glücklichste Mensch auf der Welt.
Meine Liebe,
bleib im Hier und Jetzt.
Die Zeit bei Deiner Oma ist sicherlich schön, wenn auch schlauchend..bald hast Du’s geschafft mit dem Wissen, dass Du ihr was gutes getan hast.
Dann bist Du zurück, in Deiner Wohnung, bei Deinen Katzen und Deiner Liebe. Und dann…schnappst Du ihn Dir und sagst ihm, was Du so sehr liebst und wie Du Dir die Zukunft vorstellst.
Alles ändert sich, immer und ständig.
Deshalb, versuch im Hier und Jetzt zu bleiben und atme.
Das Leben ist schön, vergiss es nicht. <3
Oft fällt es mir schwer im Hier und Jetzt zu bleiben.. Oft kommen diese dummen Gedanken „was mache ich bloß wenn…“ und dann kriege ich riesen Angst.. Aber ich versuche es <3 Vielen Dank für deinen lieben Kommentar <3
Oh ja, das kenne ich. Bei uns ist das genau dasselbe. Und ich denke auch oft daran, was wäre, wenn ich ihn verlieren würde… Aber das ist nicht im Hier und Jetzt. Darum kann sich Zukunfts-Nadine Gedanken machen, wenn es denn soweit kommt. Das Grübeln bringt ja nichts und ist nicht hilfreich. Außer es bringt bei dir einen wirklichen Notfallplan hervor. Oder überleg dir doch eine Person, zu der du in diesem Fall gehen könntest. Oder dass du deine liebe Katze hast. Ich weiß, das ist alles so einfach gesagt. Hab heute auch grundlos einen miesen Tag. Einen dieser „alle haben was in ihrem Leben erreicht und ich weiß immer noch nicht was ich werden möchte“ Tage. So ein Mist. Aber schieben wir das aufs Wetter. Das ist immer da und für das liebe Wetter ist es auch nicht schlimm, wenn es der Buh-Mann ist.
Meistens grüble ich eigentlich auch nicht darüber, aber die Angst ist glaube ich immer in mir drin, im Hinterkopf.. Und wenn sie dann mal laut wird, kann ich sie nicht so einfach wegdenken, denn sie hat sehr tief verwurzelte Gründe :-/ Ich weiß auch was du meinst mit „einfach gesagt“, aber in solchen Situationen helfen mir zwei Dinge am allermeisten: Alle Gefühle und Gedanken niederschreiben und von Leuten lesen, denen es ähnlich geht 🙂 Das ist wirklich bei mir IMMER so: Verständnis und mir-geht-es-genauso/ das-kenne-ich hilft mir irgendwie mehr als tausend Tipps ^^ Darum hat mir dein Kommentar gut getan, danke <3
Und noch ein paar Gedanken wollte ich dir schreiben: Ich frage mich warum manche Paare heiraten und manche nicht. Darf ich dich fragen warum ihr nicht heiratet? Denkst du, dass ist ein Zeichen dass irgendetwas nicht okay ist oder dass es einfach manche früher und manche später tun?
Liebe Grüüüße meine Süüüsse ^^
Hey Liebes, ja, ich verstehe dich. Manchmal möchte ich auch nur hören, dass ich mit Gedanken nicht alleine bin und es anderen einfach genauso geht.
Also bei uns ist das etwas vertrakt. Er hat durch seinen alleinerziehenden Vater und seiner eher schlechten Erfahrung zu seiner Mutter ziemliche Probleme, sich richtig auf einen Menschen einzulassen. Durch eine gescheiterte Beziehung wurde das noch verstärkt. Also er liebt mich und alles, aber manchmal ist da einfach eine Mauer zwischen uns, die ich nicht einreißen kann und an der er auch arbeitet. Aber ist ein langer Weg. Jedenfalls hatte er in seinem Umfeld auch nicht die Erfahrung von funktionierenden Ehen gemacht. Die Eltern all seiner Freunde sind geschieden.
Er studiert auch noch und ich fange ja auch ein neues Studium an, dadurch ist das Geld auch etwas knapp. Obwohl man sich ja schon verloben könnte ^^
Außerdem ist er so ein praktisch veranlagter Mensch und denkt, er hätte in der Zukunft für alles noch mehr Zeit, noch mehr Geld und er müsse jetzt erstmal fertig sein, einen Job haben, genug verdienen und dann genug beiseite packen, eh man heiraten kann. Ja und ich soll am besten auch mit meinem Studium fertig sein und einen festen Job haben, damit ich auf gar keinen Fall von ihm abhängig bin.
Die letzten beiden Jahre war ich auch extrem schwierig und extrem labil mit meinen Depressionen, was sich jetzt zum Glück bessert.
Also lange Rede. Um auf den Punkt zu kommen: ich denke, er ist noch nicht soweit. Er liebt mich schon über alles, aber das ist einfach ein Riesenschritt für ihn und macht ihm eine Heidenangst.
Ich glaube es ist okay, dass man nicht alles wie die anderen tut. Es ist kein Zeichen dafür, dass was nicht okay ist, wenn man nicht heiratet. Ihr hattet ja auch eine schwere Zeit und er denkt vielleicht einfach gerade gar nicht dran, eben weil er gerade total glücklich mit dir ist und keine Veränderung möchte. Kenne auch Viele, die gerade heiraten (und schon Kinder bekommen…) und andere, die seit 9 Jahren zusammen sind und immer noch nicht heiraten aber genauso glücklich sind. Vielleicht ist es einfach nicht notwendig. Aber klar, mir würde ich es auch wünschen. Einfach weil es so viel Sicherheit gibt.
Es ist wirklich toll wie sehr du deinen Freund verstehst. Und vieles was du schreibst ist bei uns genauso: Ich hab zwar heute vom Heiraten geträumt, aber 90% der Zeit fühle ich mich gar nicht bereit dafür und habe Angst (oh Wunder, ich und Angst??) vor so einem großen Schritt.. Meine Eltern sind zwar noch zusammen aber ich kenne auch etliche, die sich haben scheiden lassen.. Achhh aber heute bin ich so romantisch drauf und wünsche es mir ^^ Was ist mit mir los 😛 Aber egal, ich glaube wir (du und ich) können schon noch darauf warten und wenn ich erstmal wieder bei ihm bin, denke ich wahrscheinlich gar nicht mehr daran 🙂
Ich verstehe ihn schon, aber manchmal kommen bei mir eben auch diese Zweifeltage oder diese Gedanken wie „Eines Tages wird er mich nicht mehr lieben und dann bin ich wieder alleine“ oder sowas. Und wir musste ja auch viel streiten und viel schreien, bevor ich mal an den Punkt gekommen bin, an dem ich (halbwegs) verstehe. Und klar, es ist schlimmer, wenn man gerade getrennt ist (also nicht an einem Ort) einfach weil dieses Gefühl der Sicherheit dann nicht zu hundert Prozent da ist. Das hat nichts mit Eifersucht zu tun oder so… es fühlt sich nur irgendwie richtiger an, den den man liebt auch zu heiraten, nachdem man schon zusammen gezogen ist. Vielleicht sollten wir uns auch dran erinnern, dass das nur eine Phase ist, die vorbeigeht. Wenn einem ein Mensch so wichtig ist, hat man freilich Angst, dass er gehen könnte. Die Kunst ist glaube ich mit dieser Angst zurechtzukommen , nicht zu klammern, aber auch nicht wegzustoßen. Beziehungen führen ist also wie ein Seiltanz. Schwerig – aber wenn du die Balance gefunden hast fast wie fliegen 🙂
Eine Ehe ist keine Garantie, ein Ring bindet nicht. Ich kann mir ein Leben ohne meinen Mann vorstellen, aber viel wichtiger ist das ich das nicht will. Ich will kein Leben ohne Ihn. Und das macht den Unterschied. Du weißt das du nicht mehr ohne ihn sein willst. Das ist alles was zählt. Du musst darauf vertrauen, vertrauen das er ebenso nicht ohne dich will.
Liebe ist nichts für Feiglinge. Tritt der Angst in den Arsch, die hat sich gar nicht in eure Liebe einzumischen.
Ja das stimmt natürlich.. Aber ich glaube, dass das Gefühl der „Sicherheit“ durch eine Ehe wächst.. Vielleicht.. ^^
Das darauf-Vertrauen ist manchmal so schwer! Und überhaupt darauf vertrauen, dass es hält, denn meine Beziehungen gingen immer kaputt, auch dadurch dass meine Gefühle weggingen.
Deine letzten zwei Sätze <3 <3 <3 Die schreibe ich mir jetzt auf 😛 Danke meine liebe...