Nach meinem letzten Blogpost („Das capusle wardrobe Experiment“) habe ich mich sofort daran gemacht, meine 37 liebsten Teile aus meiner Garderobe rauszusuchen. Das war wirklich nicht so leicht und ich bin noch immer nicht komplett fertig. (Ich wiederhole gerade Schritt 4, 5 und 6.)
Die Schritte, die ich angewendet habe, wollte ich hier mit euch teilen. Denn oft weiß man überhaupt nicht, wo man denn anfangen soll, weil die Aufgabe auf den ersten Blick viel zu groß erscheint. Doch geht man einen Schritt nach dem anderen und lässt sich dabei genug Zeit, ist es auf einmal gar nicht mehr so schwer und: Man hat sogar Spaß dabei 🙂
Schritt 1: Lieblingsteile aussuchen
Such dir zunächst aus deiner kompletten Garderobe deine 10 aller liebsten Teile aus. Jeder hat ja so seine Lieblingsklamotten, auf die er auf keinen Fall verzichten will. Oder die viel zu bequem sind, um sie wegzulegen. Oder die man einfach braucht, wie z.B. einen Wintermantel und Winterschuhe.
Wenn du das gemacht hast, hast du noch 27 Plätze in deiner Garderobe frei. Ich finde diesen Schritt toll, weil er ziemlich schnell geht und schon zu Anfang zeigt, welche Art von Klamotten du wirklich magst. Außerdem entsteht dadurch eine Basis für deine Outfit-Kombinationen: Bei mir z.B. zwei schwarze Skinny jeans, ein schwarzes Kleid und mehrere Cardigans/ Jeanshemden.
Schritt 2: Finde deinen Style
Dieser Schritt ist der wichtigste, wenn du dir über deinen eigenen Stil noch nicht ganz klar bist oder ihn ändern möchtest. Ich persönlich wäre ohne diesen Schritt aufgeschmissen gewesen, weil ich nie definieren konnte, welchen Stil ich eigentlich mag.
Warst du schon mal auf Pinterest unterwegs? Dort gibt es etliche Fashion Bilder und du kannst nach allen möglichen Styles oder Kleidungsstücken suchen. Wenn du z.B. gerne Overknee Strümpfe kombinieren möchtest, gibst du diesen Begriff in die Suchleiste ein und bekommst verschiedene Outfit-Vorschläge angezeigt. Und das beste daran ist, dass du die Fotos, die zu deinem Stil passen, auf einer Pinnwand „pinnen“ kannst und so eine tolle Outfit-Übersicht für dich selbst erstellen kannst.
Damit du siehst wie so etwas aussehen kann, verlinke ich dir hier meine eigene Pinnwand:
[pin_board url=“http://de.pinterest.com/milchschnittte/capsule-wardrobe/“ size=“custom“ image_width=“30″ board_width=“900″ board_height=“450″]
Mit einer solchen Pinnwand bist du richtig gut ausgerüstet, um endlich in den Ausmist-Krieg zu ziehen.
Schritt 3: Ausmisten!
Erst wenn du deine Style-Recherche auf Pinterest hinter dir hast, solltest du mit dem Ausmisten anfangen. Denn dann hast du bereits eine bessere Vorstellung davon, welche Art von Klamotten du behalten möchtest. Hätte ich das nicht gemacht, wäre jetzt wohl mein coolstes Kleid in der Tonne, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich es kombinieren sollte.
Hol all deine Klamotten aus dem Kleiderschrank und schmeiss sie auf dein Bett. Dieser Teil ist lustig, besonders wenn du ein süsses, neugieriges Kätzchen hast. Erstelle folgende vier Stapel:
- Stapel: Weg damit (Wegschmeissen/ Verkaufen/ Verschenken)
- Stapel: Vielleicht
- Stapel: Auf jeden Fall (LOVE pieces)
- Stapel: Seasonal (Dinge für die nächste Saison kommen in eine Extrakiste)
Schritt 4: Outfits kombinieren
Es bleiben also der 2. und 3. Stapel übrig. Mit diesen beginnst du die große Anprobe: Das Ziel ist festzustellen, welche Outfits du bereits hast und welche Kleidungsstücke dir für deine perfekte Garderobe fehlen. Nimm dir viel Zeit, einen großen Spiegel und leg los:
- Welche Teile aus dem Vielleicht-Stapel kannst du richtig gut nutzen, um sie mit deinen Lieblingsteilen zu kombinieren?
- Bei welchen Kleidungsstücken schaffst du es einfach nicht, ein Outfit zusammenzustellen? Wenn du diese Teile nicht sonderlich ins Herz geschlossen hast: Weg damit!
- Sind das jedoch Kleidungsstücke, die du trotzdem total gerne magst und behalten willst, recherchiere auf Pinterest oder Lookbook (falls du – so wie ich – keine Ahnung hast), wie du sie kombinieren kannst. Überleg dir, ob du evtl. neue Kleidungsstücke dazu kaufen möchtest, damit du deine Ich-mag-euch-aber-ihr-passt-zu-nix-Teile behalten kannst 🙂
Schritt 5: Listen erstellen
- Liste: Welche Teile sind bereits in meiner capsule wardrobe?
- Liste: Welche Teile muss ich noch besorgen?
- Liste: Bei welchen Kleidungsstücken bin ich mir noch unsicher?
Schritt 6: Geh einkaufen.
Diesen Schritt solltest du natürlich nur durchführen, wenn auf der „Welche Teile muss ich noch besorgen“-Liste etwas draufsteht.
Besuch deine Lieblingsläden, second hand Läden oder auch Flohmärkte. Geh ganz bewusst einkaufen: Du weißt diesmal genau was du brauchst und dass du nicht viel kaufen kannst. Das verändert irgendwie alles. Man geht nicht mehr ziellos shoppen, kauft nicht irgendetwas weil man gerade Lust dazu hat. So findet man viel eher Teile, die man richtig liebt.
Nimm dir für die Schritte 3-6 viel Zeit. Wiederhole sie so lange, bis du nur noch 37 Teile hast, die du richtig toll findest und am liebsten sofort tragen würdest.
Ich habe jetzt einen Durchgang hinter mir und ungefähr 20 Teile befinden sich bereits in meiner capsule wardrobe. Meinen zweiten Durchgang werde ich in den nächsten Tagen beginnen und ich freue mich schon sehr darauf. Es macht einfach so Spaß zu sehen, wie störende oder ungenutzte Teile verschwinden und nur noch Lieblingsteile zurückbleiben.
Falls ihr dieses Experiment mitmacht, berichtet mir unbedingt davon, wie es bei euch läuft! Ist es euch schwer gefallen, zu entscheiden, welche Sachen bleiben dürfen? Kanntet ihr euren Stil schon vorher? Was durfte in eurer capsule wardrobe bleiben? Und habt ihr noch persönliche Tipps, die ihr mit mir teilen wollt?
love // Ingrid Cat
Schreibe einen Kommentar