Es regnet. Es sind 11 Grad. Es ist Herbst.
Aber langsam gewöhne ich mich daran. Die Fenster sind geschlossen und die Heizung ist leicht aufgedreht. Ich mag es, wenn man in der Wohnung nicht frieren muss und es sich kuschelig anfühlt.
Früher, als ich ein Kind war, lebten wir in einem großen, sehr alten Haus (es war damals schon über 100 Jahre alt und inzwischen über 120) und es war überall so bitterkalt. Es gab keine Heizung im Flur, auf dem Klo oder im Bad und wenn ich morgens um 6:30 Uhr aufstand, um mich für die Schule fertig zu machen, war es sooo ungemütlich und unkuschelig. 😔 Ich weiß noch genau, wie sehr ich das gehasst habe und wie besonders ich es später in Wohnungen fand, dass man nie frieren musste.
Im Bad gab es eine kleine Elektroheizung, die man morgens einschaltete, die aber erst das Bad gewärmt hatte, wenn man schon längst fertig war 😆 Im Wohnzimmer, in der Küche und in den Kinderzimmern waren die Gasheizungen alle über Nacht aus und auch da dauerte es ewig, bis es wärmer wurde. Und ich glaube, das Haus war auch sehr schlecht isoliert. Denn in meinen späteren Wohnungen waren die Heizungen auch oft über Nacht aus, aber es wurde nie so kalt.
Irgendwie ist es verrückt, an damals zu denken. Wie diese Atmosphäre damals war und wie schön sie im Gegensatz dazu jetzt ist. Diese bittere Kälte steckte nicht nur in den Wänden, sondern auch in mir. Ich fühlte mich so unbeschreiblich einsam.
Und jetzt? Überall warm… in der Wohnung und in mir drin. Eine weiche kleine Katze schläft neben mir und ich höre im Nebenzimmer meinen Jürgi tippen.
Danke… dass es nicht mehr so unbeschreiblich kalt ist.
Bei uns war es ähnlich in meiner Kindheit. Wir hatten noch dazu oft kein warmes Wasser zum Baden/Duschen, was wirklich schlimm war für mich! Als ich in meine erste Wohnung gezogen bin, die man gut heizen konnte, war ich wie innerlich erlöst! Und es hat sich seither nicht geändert, dass ich jedes Mal dankbar bin, wenn ich mir ein heißes Bad einlassen kann! Ich kann dich wirklich gut verstehen! Liebe Grüße! Claudia