Jetzt hab ich ewig einen Text geschrieben, den ich aber nicht abschicken will. Es geht darum, warum ich keinen normalen Job will, aber ich hab das Gefühl, mich nur zu rechtfertigen… Es gibt sooo viele Gründe, aber ich muss sie gar nicht sagen, so lange ich fühle, dass es richtig ist, so wie es ist. Und das fühle ich soooo sehr.
Babsi
Liebe Ingrid,
Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen von Leben und unterschiedliches Sicherheitsbedürfnis.
Viele können sich alternative Lebensentwürfe nicht vorstellen und oft neigt man dazu, den einfachsten Weg als einzigen zu sehen.
Fixer Job, dauerhaft an einen Ort scheint für viele gut zu funktionieren – mag für viele auch das richtige sein, aber sei stolz auf dich, dass du sicher weißt, was du (derzeit) nicht willst, der Rest wird sich finden. Vielleicht seid ihr zukünftig einen Teil des Jahres bei deiner Familie, einen Teil in Italien und einen Teil auf Reisen…vielleicht sind viele unterschiedliche Jobs das richtige oder der eine richtige findet dich irgendwann oder du erschaffst ihn dir selbst (meine Selbstständigkeit gabs in der Form vorher nicht) – andere können nie wissen, was für dich richtig ist. Ausprobieren & lernen ist der beste Weg, es für sich selbst rauszufinden.
Ingrid Cat
Ach Babsi, wie toll bist du 🧡 Du findest so tolle Worte, die einem weiterhelfen. Dass wir mal in Italien sein können, mal in Deutschland und mal auf Reisen, warum hab ich daran nicht mehr gedacht?? Ich weiß noch, dass ich das vor einem Jahr oder so gedacht habe 😄 Und das klingt total super und wäre theoretisch auch möglich, weil meine Eltern unsere Wohnung in den nächsten Jahren nicht vermieten wollen. Das heißt, wir könnten einfach für einen Monat oder sogar länger kommen. Und sie könnten ja vielleicht auch bei uns Urlaub machen.
Wenn du Lust hast zu erzählen: Wie sieht deine Selbstständigkeit denn aus?
Babsi
Liebe Ingrid,
ich glaube wir sind es alle so gewohnt, dass das Leben klare Abläufe und Strukturen braucht, dass jeder Ausbruch von der Norm (nur einen Wohnort, einen fixen Job, einen Karriereweg) erstmal gar nicht erwogen wird.
Aber gerade wenn du dir eh vorstellen kannst, deinen Wohnort öfter mal zu wechseln, kann du das beste aus allen Welten haben, eben auf Ingrid-Art, Nähe zu Familie, Italien, Reisen…mir hilft es immer, wenn ich mir überlege, was mich alles glücklich macht und wie ich diese Dinge langfristig miteinander verbinden kann.
Meine Selbstständigkeit: ich bin Sofortbildfotografin und das ist genauso simpel wie es klingt, ich mache mit einer Hybridsofortbildkamera (man kann sich die Fotos vor dem ausdrucken ansehen und auch zb mit dem Handy oder einer Kamera geschossene Fotos als Sofortbild drucken) und verkaufe diese Fotos und das mobil, das heißt wenn mir nach Wald ist, fahre ich ein Wandergebiet und fotografiere Menschen zb vor einen schönen Wasserfall oder einer schönen Aussicht und wenn mir nach Trubel ist, fotografiere ich Menschen vor Hotspots und verkaufe typische Touristenfotos. Aber auch hier ist nicht alles perfekt, ich bin sehr wetterabhängig, Tage und Umsätze lassen sich nicht planen und gute Umsatztage sind auch megaanstrengend, weil ich mit vielen Menschen rede usw – aber ich bin viel draußen, Menschen haben ein Erinnerungsfoto an einen schönen Tag/Moment/Ausflug und ich erlebe mit, wie sie sich freuen, weil ein Sofortbild einfach etwas anderes ist, als ein Handyfoto. War anfangs nur eine verrückte Idee, weil ich im privaten Umfeld so gerne persönliche Fotos von besonderen Momenten verschenkt habe, aber inzwischen bin ich im 2. Jahr der Selbstständigkeit und bereue nur, dass ich es nicht früher gewagt habe.
Man muss seine Interessen nicht zu einen Job machen, aber wenn man Dinge verbinden kann, die man ohnehin gerne tut und dafür weniger Zeit mit Dingen verbringen muss, die man nicht so gern tut, ist es oft einen Versuch wert.
Steffi
Ich schließe mich Babsi an: Your Life – Your decision!!!
Ingrid Cat
🧡🧡🧡