Immer wieder kommt mir der Gedanke „ich weiß nicht mehr, was ich will“. Aber das stimmt nicht. Es ist nur so, dass das, was ich will, unmöglich ist.
Wirkliche Freiheit… Losfahren und irgendwo, wo es einem gefällt, anhalten und bleiben. Ein paar Tage, ein paar Wochen… So lange man möchte. Aber wo sollst du denn anhalten, wenn jede Fläche Erde jemandem gehört, der nicht möchte, dass du dort bist? Und du weißt, du kannst jeden Moment angesprochen und weggeschickt werden. Von Privatpersonen oder der Polizei… Im schlimmsten Fall musst du eine hohe Strafe zahlen, nur weil du mit deinem Wagen auf einem Stückchen unserer Erde standest.
Als ich anfing, vom Vanlife zu träumen, hörte ich von Portugal und wie gut man direkt am Meer frei stehen könnte. Aber anscheinend haben das auch andere gehört. Denn inzwischen ist es verboten und die Polizei schickt jeden weg, der es trotzdem versucht. Ein Paar, das ich auf Youtube verfolge, war Anfang des Jahres dort und wurde ständig weggeschickt, sodass sie dann nur noch auf Campingplätzen blieben.
Das macht mich so traurig…… Ich will diese Verbote verstehen, aber ich kann nicht… Wenn es um Müll geht, dann sollen doch bitte nur die, die Müll machen, bestraft werden. (Wie oft sieht man völlig vermüllte Strände und wird da ein Strandverbot ausgerufen?!) Wenn es um Lautstärke geht oder gefährliches Verhalten, wie Lagerfeuer machen, ebenso. Wieso dürfen friedliche Leute, die einfach nur neben dem Strand stehen, still sind und die Welt genießen, nicht dort bleiben?
Jedes Mal, wenn wir bisher frei standen, haben wir uns nicht wohl gefühlt… Und hatten Angst mitten in der Nacht weggeschickt zu werden oder dass eingebrochen wird. Darum weiß ich nicht, wie oft wir es noch probieren werden…
Aber es gibt noch viel mehr Probleme. Die Katzen. Wir haben es mit ihnen probiert und es war nicht gut.
Ich weiß nicht mehr, was wir tun sollen… Ich schreibe mal die Möglichkeiten auf, die mir in den Sinn kommen.
Wir können nicht fulltime Van life machen. Wegen unseren Katzen. Also können wir entweder
- Ab und zu Van life ohne Katzen auf Campingplätzen und/ oder freistehend und/oder auf Grundstücken, z.B. 2 Monate im Jahr. Und ein Haus kaufen, in dem wir leben können.
Der Plan wäre dann folgender: Ein Haus suchen, den Van verkaufen und mit dem Geld das Haus kaufen. Dann einen kleineren Van ausbauen (ja, ich hätte schon Lust darauf, das nochmal zu machen) mit den Bedürfnissen, die wir dann besser kennen. Zum Beispiel haben wir gemerkt, dass wir eigentlich NUR draussen sitzen, nie im Van drin. Auch müssen wir herausfinden, ob wir überhaupt jemals frei stehen werden. Wenn nicht, braucht unser Van ganz andere Dinge, bzw. braucht viele Dinge nicht, wie eine Dusche. Und ob wir auch in einem kälteren Klima reisen wollen oder nicht. Wenn nicht, bräuchte man erst recht keine Dusche innen drin und auch keine Heizung oder warmes Wasser.
Ich will aber meinen Van nicht verkaufen… 🙁 Etwas selbst gebautes, in dem soooo viel Mühe und Liebe steckt, zu verkaufen, wird richtig weh tun. Ich würde am aller liebsten ein Häuschen kaufen und den Van behalten, aber dafür haben wir kein Geld 🥺
Merke: Über Kredite für Selbstständige informieren. - Full time mit den Katzen auf Grundstücken campen
Bestimmte Grundstücke raussuchen (wie das von Magdalena) und dort mit den Katzen für längere Zeit sein, z.B. immer 3 Monate und dann wieder zurück nach Deutschland, um die Familie zu besuchen. Auf dem Grundstück entweder einen Zaun aufstellen für die Katzen oder sie evtl. frei rumlaufen lassen, wenn es wirklich sehr einsam ist und keine blutrünstigen Hunde in der Nähe wohnen.
Dann müssten wir aber mobiler werden, denn sonst müssten wir jede Woche mindestens einmal alles abbauen und wegfahren, um Abwasser zu entleeren, einzukaufen usw. Und wenn man mal wohin will, z.B. an den Strand, muss man auch die Katzen mitnehmen usw. Hmm… Wenn man diese Herangehensweise macht, wäre es eigentlich schlauer, einen Wohnwagen zu haben plus Auto. Dann kann man den Wohnwagen stehen lassen und mit dem Auto alles erledigen und Ausflüge machen. Aber mit einem Wohnwagen kommt man nicht überall hin, wo man mit dem Kastenwagen hinkommen würde! Vielleicht Kastenwagen plus Motorrad? Haha 🙈 Keine Ahnung, ich wäge einfach alle Optionen ab.Aber diese Option verursacht ein stressiges Gefühl in mir. Ein sehr stressiges. Dann frage ich mich „Wozu das Ganze?“ Wir sehen dann sehr wenig von den Ländern… Auf diese Weise werden wir NIE am Meer schlafen! Nie so geile Ausblicke haben wie vorgestern von Palamos aufs Meer! Nie dieses Freiheitsgefühl haben… Und dann würde es uns vielleicht wirklich besser gehen mit einem eigenen Häuschen und richtigen Campingurlauben.
So vom Gefühl her würde ich Idee Nummer 1 mehr mögen…
Oh mann, es geht mir gerade viel viel besser. All meine Gedanken sind auf ihren Platz gegangen und haben jetzt eine Ordnung. Wiesooo schreibe ich so selten! Ich weiß wieso, weil ich denke, dass man denkt, dass ich dumm oder verrückt bin. Oder beides. Und dass ich nur rumjammere. Und das stimmt ja auf diesem Blog auch, denn ich hab fast nur das Bedürfnis zu schreiben, wenn es mir schlecht geht!
Also… was mein Gefühl mir jetzt sagt: Ich will den Van zu Ende bauen und dann noch einmal reisen (ohne die Katzen). Zusammen mit der Reise im Mai/Juni und der jetzigen (jaaa wir sind seit Freitag wieder unterwegs!) können wir dann sagen, was für eine Art Campervan wir brauchen. Wenn unserer gut ist und nicht „too much“, dann schauen wir, ob wir einen Kredit aufnehmen können. Wenn unserer too much ist, verkaufen wir ihn und ich baue einen einfacheren aus. Und dann gibt es ein Häääuschen, in Italien oder Spanien oder Portugal oder Schwedennnn. (Jürgen will nicht mehr Schweden weil es da zu kalt ist und zu einsam 🥺. Aber ich will noch immer so gerne. Was soll man denn da machen?)
Mit „Van ist too much“ ist übrigens gemeint, dass er einfach alles hat, was man sich denken kann 😆. Weil wir ja dachten, dass wir full time darin leben werden. Er ist auch einiges wert, also wird meine Arbeit, die ich da reingesteckt hab, nicht umsonst sein, sondern ca. 25000€ Gewinn bringen. Es könnte sogar bis 40 000€ Gewinn gehen, aber ich will mal nicht zu viel erträumen ^^
Ich bin jetzt fast fertig mit meinem Text. Lange saß ich jetzt draussen vor dem Van im Dunklen. Es hat 23 Grad, die perfekte Temperatur. Meine Petroleumlampe leuchtet neben mir und die armen kleinen Motten verbrennen sich daran. (Die sind wirklich sehr klein. ^^)
Wir sind wieder in Spanien. Bis zum 30. Oktober. Vielleicht geht es auch noch nach Portugal, das wissen wir noch nicht. Und diese Woche gibt es auch noch ein neues Video.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich gerade einen Abschnitt abgeschlossen habe… Hier an diesem Abend, mit diesen Worten… Einen dunklen Abschnitt. Es war nämlich noch etwas anderes, was mir die Lebensfreude genommen hatte…
Meine Oma… ist am 10. August gestorben.
Oh nein und schon wieder ist das Gefühl da… Das Gefühl, dass das Leben keinen Sinn macht… Dass nichts Spaß macht… und es keine Hoffnung gibt… Hätte ich doch diesen Satz nicht geschrieben… Mich nicht erinnert… Der Abschnitt ist wohl doch noch nicht abgeschlossen…
Aber ich hoffe, bald…